Johanneskirche

Wo ist das?

 

Innrain, Innsbruck

 

Wissenswertes

Universitätskirche am Innrain zum Heiligen Johannes, so heißt die Kirche mit vollem Namen. Der von Georg Anton Gumpp geplante Bau zählt zu den schönsten Barockbauten Tirols. 

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An der Stelle der Johanneskirche befand sich seit 1721 eine Kapelle. 1728 wurde mit dem Bau dieses Kleinods im Stil des Hochbarock begonnen. 1735 wurde das Projekt schließlich eingeweiht. Finanziert worden war es durch private Spenden. Der für innerstädtische Verhältnisse großzügig angelegte Platz vor der Kirche erinnert an den in Tirol sehr beliebten Bischof Reinhold Stecher und ermöglicht bis heute einen schönen Blick auf das freistehende Gotteshaus. 

Den Besucher empfangen die für den Barockstil typischen zwiebelförmigen Türme. Der tempelförmige Eingangsbereich der Kirche ist an der Decke mit einem schönen Fresko geschmückt. Das Bild zeigt in klassisch barocker Manier im Zentrum der Komposition die Providentia Divina, die göttliche Vorsehung. Während das Füllhorn Reichtum und Wohlstand auf die Gerechten ergießt, sieht man im unteren Abschnitt rechts die Hölle, in der Sünder ihre Strafe erfahren. Auch der Innenraum ist reich geschmückt, das Weiß scheint einen fast zu blenden. 

Die Johanneskirche ist bis heute als Universitätskirche in Innsbruck bekannt. An der Nordseite der Außenfassade erinnert eine Gedenktafel an die Gefallenen Mitglieder der katholischen Studentenverbindung Leopoldina. Dabei war das Verhältnis zwischen Universität und Kirche keineswegs immer ein einfaches. Als die Universität 1669 aus dem Jesuitenkolleg hervorging, hatte die Kirche die Oberaufsicht über die Bildung. 1677 wurde die Kirche vom Papst anerkannt. Die Anerkennung war an mehrere Bedingungen geknüpft, unter anderem mussten die Studenten das Tridentinische Glaubensbekenntnis in die Hand des von der Kirche bestimmten Kanzlers ablegen. Der Kanzler war der Vertreter des Bischofs innerhalb des Universitätsbetriebs. Von einer Trennung von Kirche und Wissenschaft war man in dieser frühen Phase der Aufklärung noch weit entfernt.

Die Johanneskirche ist nicht Johannes dem Täufer, sondern dem Heiligen Johannes von Nepomuk geweiht. Er gilt als Schutzpatron der Brücken und des Beichtgeheimnisses und als einer der wichtigsten Heiligen für den Jesuitenorden. Der Legende nach wollte Johannes Nepomuk das Beichtgeheimnis nicht brechen, als der König von Böhmen ihn zum Beichtgespräch seiner Gattin befragte. Daraufhin ließ König Wenzel IV. ihn in Prag foltern und anschließend in der Moldau ertränken.
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