Der Deutsche Orden

 

Der Deutsche Orden wurde als Ritterorden um 1120 in Jerusalem in einem Hospiz gegründet. 1229 begannen die Ritter mit dem Bau der Festung Montfort bei Akko im Heiligen Land. Gleichzeitig schaute man sich aber in weiser Voraussicht ob der drohenden Niederlage im Nahen nach neuen Territorien um. In Siebenbürgen im heutigen Rumänien engagierten sich die Ritter des Deutschen Ordens für die christlichen Ungarn gegen heidnische Stämme. Im 13. Jahrhundert konnte der Orden vor allem unter Hermann von Salza im Baltikum im Kampf gegen die heidnischen Prußen viel Land gewinnen und den Deutschordensstaat errichten. Bei der Bekehrung der Heiden ging man nicht zimperlich vor. Der Deutsche Orden war eine Art Staatlichkeit, der sich ähnlich den religiösen Fundamentalisten heute, auf Gott berief und dessen Ordnung auch auf Erden herstellen wollte. Die Marienburg im heutigen Polen ist ein eindrucksvolles Zeugnis von Macht und Reichtum des Deutschen Ordens. Nach dem Niedergang des Ordens im 15. Jahrhundert in Nordosteuropa behielt der Orden durch geschickte Verbindung zum Adel und zum Militär vor allem im Habsburgerreich noch Besitzungen und Macht. Die bekanntesten Hochmeister des Deutschen Ordens waren Maximilian III., Landesfürst von Tirol und Erzherzog Eugen, der oberste Befehlshaber an der Italienfront im Ersten Weltkrieg. Diese beiden Mitglieder der Familie Habsburg sind im Dom zu St. Jakob in Innsbruck begraben.