Ferdinand II. von Österreich

 

Erzherzog Ferdinand zählt zu den schillerndsten Figuren der Tiroler Landesgeschichte. Teils aufgewachsen am Spanischen Hof seines Onkels Kaiser Karl V. um als Kosmopolit für zukünftige Regierungsgeschäfte fit zu sein, füllte er diese Erwartungen in seiner Regierungszeit auch vollkommen aus. Er wird stets als sehr charmant, charismatisch, kunstsinnig und attraktiv beschrieben.

Ferdinand und die Frauen

In erster „halbwilder Ehe“ war Ferdinand mit der Bürgerlichen Philippine Welser verheiratet. Ein Skandal für die damalige Zeit. Für seine über alles geliebte Frau ließ Ferdinand auch Schloss Ambras erbauen. Sein Bruder Maximilian meinte gar, dass „Ferdinand verzaubert sai“ von der schönen Philippine Welser, als Ferdinand während des Türkenkriegs seine Truppen abzog um nach Hause zu seiner Frau zu gehen. Erben konnte sie ihm allerdings keinen schenken, die Kinder die sie gemeinsam zeugten konnten allesamt nicht anerkannt werden.

Ob der Geschichten um Ferdinands legendären Feste auf Schloss Ambras verwundert es kaum, dass er sich nicht bei seiner zweiten Ehefrau Anna Caterina Gonzaga im Servitenkloster, sondern mit der im Volk sehr beliebten ersten Ehefrau in der silbernen Kapelle an der Innsbrucker Hofburg beerdigen ließ. Nachdem Philippine Welser verstorben war, heiratete Ferdinand mit 53 Jahren die tiefgläubige, erst 16jährige Prinzessin von Mantua. Große Zuneigung haben die beiden allem Anschein nach aber nicht zueinander empfunden, zumal Anna Caterina die Nichte Ferdinands war. Auch mit ihr konnte er allerdings „nur“ drei Töchter zeugen.

Ferdinand und die Kunst

Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte der Kaisersohn Ferdinand II. auf Schloss Ambras in Innsbruck, wo er sich eine der kostbarsten Sammlungen von Kunstwerken und Rüstungen anlegte, die noch heute zu den wertvollsten der Welt ihrer Art zu zählen ist. Auf Schloss Ambras können die Exponate sowie der Spanische Saal oder das Bad der Philippine Welser noch heute begutachtet werden.