Philippine Welser

 

Die bürgerliche Philippine Welser war die Ehefrau Erzherzog Ferdinands II., dem kunstsinnigen Landesfürsten Tirols. Sie galt als überaus schön. Ihre Haut sei so zart gewesen, man hätte einen Schluck Rotwein durch ihre Kehle fließen sehen können.

Kennengelernt sollen sich die Augsburgerin und der Habsburger auf einem Faschingsball in Pilsen. Ferdinand verliebte sich Hals über Kopf in seine Philippine und heiratete sie. Besonders erfreut war im Hause Habsburg niemand über die in aller Heimlichkeit geschlossene Ehe der beiden. Die Kinder wurden von der Erbfolge ausgeschlossen.

Philippine Welsers Leidenschaft war das Kochen. In der Österreichischen Nationalbibliothek ist noch heute eine Rezeptsammlung vorhanden. Unter anderem kann man dort das Rezept einer Nusstorte nachlesen oder auch wie man Maiblüten zur Linderung von Wehenschmerzen verwendet. Kräuterkunde war ihr zweites Steckenpferd. Auf Schloss Ambras in Innsbruck ließ sie deshalb einen Kräutergarten anlegen. Überliefert ist auch, dass sie sich sehr um die arme Bevölkerung Innsbrucks gekümmert haben soll, was ihre bis heute andauernde Bewunderung der Tiroler Bevölkerung erklärt.

Ihre letzte Ruhe fand Philippine Welser nach ihrem Tod 1580 in der Silbernen Kapelle in der Innsbrucker Hofkirche. Gemeinsam mit ihren als Säugling verstorbenen Kindern und Ferdinand wurde sie dort begraben.