Siegmund der Münzreiche

Siegmund startete denkbar schlecht in sein Amt als Landesfürst. Als sein Vater starb, war Siegmund erst 12 Jahre alt. Deshalb nahm ihn der sein Onkel, der Kaiser des Heiligen Römischen Reichs in unfreiwillige Obhut und Vormundschaft. Man könnte sagen, Siegmund startete seine Karriere als Geisel des Kaisers, seines Vetters Friedrichs III. Tirol war mittlerweile eine reiche Grafschaft, die direkte Kontrolle darüber wollte der Kaiser nur ungern aufgeben.

1484 ließ Siegmund die Münzprägeanstalt von Meran in Südtirol nach Hall verlegen, was ihm den Beinamen Siegmund der Münzreiche einbrachte. Für die kleine Stadt Hall die ja in unmittelbarer Umgebung von Innsbruck liegt sowie für Innsbruck selbst, bedeutete das eine immense Aufwertung.

In Wahrheit war Siegmund auf Grund seines opulenten Lebenswandels nicht besonders münzreich im Gegensatz zu seinem Vater, der ungerechterweise den weniger schmeichelhaften Spitznamen „Friedl mit der leeren Tasche“ erhielt. Als Siegmund 1496 starb, war er bereits entmachtet und hatte 1490 die Herrschaft über Tirol an Kaiser Maximilian I. übergeben müssen.

Bei den Tiroler Landständen war Siegmund nicht besonders populär, auf Grund seines Beinamens zählt er heute noch zu den bekanntesten Habsburgern in Tirol.