Dom St. Jakob

Touristen und Innsbrucker genießen gleichermaßen die angenehme Atmosphäre am schönen Domplatz mitten in der Altstadt. Die Barockkirche in der Altstadt ist nicht nur Dom, sondern auch Grabmal von Maximilian III.

Der Dom von St. Jakob ist ein wunderbares Beispiel für die barocke Kirchenbaukunst des 18. Jahrhunderts in Österreich. Der Barockstil wurde von den Habsburgern in der Zeit der Gegenreformation als eine Art Propagandamittel gegen die Reformation genutzt um die Einheit von Kaisertum und Katholizismus in all seiner Pracht zu demonstrieren. Das schöne Innere des Doms wird gekrönt vom berühmte Gnadenbild Mariahilf von Lucas Cranach. Beeindruckend sind auch die vielen Glocken des Doms. Die Marienglocke, die in der Traditionsgießerei Grassmayer in Innsbruck gegossen wurde, wiegt über sieben Tonnen. Zu wichtigen Anlässen erklingen die Glocken des Domes unter fachkundiger Ausführung eines eigenen Glockenspielers. Innsbruck ist eine der Stationen des Pilgerwegs St. Jakob, der bis nach Santiago de Compostela führt.

Maximilian und der Deutsche Orden 

Ebenfalls sehenswert ist das Grabmal von Maximilian III. dem von Österreich, auch bekannt als der Deutschmeister. Der knieende Herrscher wird vom Heiligen Georg flankiert. Interessant ist es die Geschichte Maximilians zu kennen, die sehr gut die Verbindung von weltlicher und kirchlicher Macht im Mittelalter und der frühen Neuzeit darstellt. Maximilian war ein Hochmeister des Deutschen Ordens. Er war dadurch nicht nur Erzherzog von Österreich, sondern auch Administrator von Preußen.

Der Deutsche Orden wurde als Ritterorden um 1120 in Jerusalem in einem Hospiz gegründet. Im 13. Jahrhundert konnte der Orden im Baltikum im Kampf gegen die heidnischen Prußen viel Land gewinnen und den Deutschordensstaat errichten. Nach dem Niedergang des Ordens im 15. Jahrhundert in Nordosteuropa behielt der Orden durch geschickte Verbindung zum Adel und zum Militär vor allem im Habsburgerreich noch Besitzungen und Macht. Auch Erzherzog Eugen, der im Ersten Weltkrieg im Heer der K.u.K Monarchie diente und ein Mitglied des Deutschen Ordens war, ist im Dom zu St. Jakob begraben.  In Innsbruck hatte der Deutsche Orden von 1532 bis 1539 seinen Sitz in der heutigen Hofgasse Nummer 3. Die Fassade dieses Hauses blieb bis heute erhalten und ist durchaus sehenswert.

Eine kleine Domgeschichte

Als Graf Berchtold V dem Stift Wilten 1180 das Land südlich des Inns abwarb, auf dem Innsbruck entstehen sollte, ist im Tauschvertrag bereits von der Marktkirche die Rede. Von einem Dom kann wohl noch kaum die Rede sein. Mehrmals brannte die Kirche nieder, auch das Erdbeben von 1689 das mehr oder mindert alle Innsbrucker Häuser beschädigte, verschonte den Dom nicht. Im 18. Jahrhundert erhielt die Kirche zu St. Jakob das barocke Aussehen. Das Prunkstück des Innsbrucker Doms aber schaffte es 1650 unter dem kunstsinnigen Landesfürsten Leopold V nach Innsbruck. Die Madonna von Lucas Cranach zählt zu den bekanntesten Marienbildern nördlich der Alpen. Wer aufmerksam durch die Stadt geht, findet die Maria in vielen Hausfassaden oder Brunnen. Auch außerhalb Innsbrucks ist das Bild im Alpenraum weit verbreitet.

1944 wurde die St. Jakobsbirche erneut zerstört. Eine Bombe beschädigte die Kirche schwer. Nach dem Krieg mussten sowohl der Außen- wie auch der Innenbereich aufwändig renoviert werden. 1964 schließlich wird aus der ehemaligen kleinen Niederlassung des Stifts Wilten der Dom zu Innsbruck. Nach dem Ersten Weltkrieg war es durch die neugezogene Grenze am Brenner nur noch schwer möglich Nord- und Südtirol gemeinsam über eine Diözese zu verwalten.