Die Hofburg

Gekauft von „Friedl mit der leeren Taschn“, erbaut von „Siegmund dem Münzreichen“, zur Residenz gemacht von Kaiser Max und veredelt von Maria Theresia. Die Geschichte der Innsbrucker Hofburg ist wie ein Spaziergang durch vergangen Jahrhunderte Innsbrucks und zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Friedrich IV. erwarb das Grundstück der Hofburg und das Areal des heutigen Hofgartens im 15. Jahrhundert. Sein Sohn Siegmund ließ an dieser Stelle an der Außenmauer der Stadt anschließend an das Saggentor eine Burg bauen. Kaiser Maximilian verlagerte seine Residenz vom zu klein gewordenen Neuhof in die Hofburg. Ihr aktuelles Aussehen im Rokoko Stil verdankt die Innsbrucker Hofburg Österreichs prominentester Regentin Maria Theresia. Nach der Befreiung Innsbrucks von den bayrischen Besatzern in den napoleonischen Kriegen residierte auch Andreas Hofer dort.

Das Innere der Hofburg kann besichtigt werden und ist sehr sehenswert. Die Highlights sind der Salon der Kaiserin und das Kaiserin-Elisabeth-Appartement von Sissi und der Riesensaal mit Bildern der Familie Maria Theresias.

Maria Theresia stiftete auch das Innsbrucker Damenstift auf der Südseite der Innsbrucker Hofburg, in dem 16 adlige Damen im zur Kapelle umgebauten Sterbezimmer des Kaisers für das Seelenheil ihres verstorbenen Gatten Franz Stephan fürbaten. Bis zum heutigen Tag besteht diese Einrichtung fort, es wird noch immer fleißig gebetet.

Landestheater & Leopoldsbrunnen

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befinden sich das Landestheater, der Leopoldsbrunnen und der Hofgarten. Christoph Gumpp plante 1653 eines der Ballspielhäuser am Rennweg zu einem sogenannten Comedihaus um, nachdem am Platz des heutigen Kongresshauses bereits seit 1629 ein Theater gestanden hatte. Das Landestheater in seiner heutigen Form wurde im 19. Jahrhundert unter Kaiser Ferdinand I. von Österreich genehmigt. Das aufstrebende Bürgertum der Stadt Innsbruck wollte unterhalten werden. Neben dem neuen Haus der Musik wirkt das Landestheater heute leider etwas verloren, bis lange hinein ins 20. Jahrhundert allerdings war es einer der wichtigsten Versammlungsorte Innsbrucks.

Leopoldsbrunnen

Der Leopoldsbrunnen, der den Platz vor dem Theater dominiert, erinnert an den einflussreichen Tiroler Landesfürsten Leopold V.. Das Besondere am Brunnen ist, dass die Figur des Pferds des Reiterstandbilds steht ohne sich am Schwanz „abzustützen“. Im 17. Jahrhundert war dies eine Seltenheit und ist es durchaus noch heute. Ein anderes wichtiges Bauwerk das unter der Ägide Leopolds V. entstand ist die Jesuitenkirche, die sich nur einige Meter weiter östlich auf der Universitätsstraße befindet. Hier wurde Leopold auch beigesetzt.

Als Andreas Hofer als Landeskommandant unter anderem auch die Geschicke der Stadt Innsbruck lenkte, waren ihm die allzu freizügigen Figuren, die der griechischen Götterwelt entstammen, ein Dorn im Auge. Er wollte die Bronzestatuen einschmelzen lassen um sie vor den frommen Augen der Bevölkerung zu verbergen.

Andreas Hofer und seine Zeit

Der Wirt aus dem Südtiroler Passeiertal gilt vielen Tirolern bis heute als unumstrittener Held. In drei siegreichen und einer verlorenen Schlacht am Berg Isel kämpfte der „Sandwirt“ 1809 im Tiroler Befreiungskampf gegen die bayrischen Besatzer Tirols. Die Bayern waren mit Napoleon verbündet und konnten in mehreren Etappen des Kriegs zwischen 1796 und 1805 Tirol erobern. Im Anschluss wurde Tirol an den Einheitsstaat Bayern angeschlossen und hörte faktisch auf  in seiner Form als eigenes Land zu existieren. Zudem machten die Bayern den Fehler, in Tiroler Traditionen aller Art einzugreifen. Prozessionen und religiöse Feste der konservativen und gläubigen Tiroler fielen dem zum Opfer.

Endgültig zuviel wurde es, als junge Tiroler Männer bei der Aushebung zum Dienst in der bayrisch-napoleonischen Armee gezwungen werden sollten, obwohl Tiroler seit dem Landlibell Kaiser Maximilians nur für die Verteidigung der eigenen Grenzen herangezogen werden durften. Häufig kam es bei den Aushebungen zu Aufständen, was schließlich als Befreiungskrieg in mehreren Schlachten gegen die  Bayern unter dem Passeirer Schützenhauptmann Hofer münden sollte. Für Gott, Kaiser und Vaterland eroberten die Schützen Innsbruck zurück – und plünderten erstmal die Stadt, deren Bevölkerung der modernen bayrischen Verwaltung nicht in allem abgeneigt war. Andreas Hofer wurde zum zwischenzeitlichen Landeskommandanten Tirols ernannt. Der Befreiungskrieg gipfelte in den Berg Isel Schlachten bei Innsbruck, an deren Ende eine Tiroler Niederlage, die Gefangennahme Andreas Hofers und dessen Hinrichtung 1810 in Mantua standen.

Lange Zeit galt Andreas Hofer als unumstrittener Held und als Prototyp des wehrhaften, vaterlandstreuen und standhaften Tiroler. In Tirol wird er für alle möglichen Initiativen und Pläne vor den Karren gespannt. In den letzten Jahrzehnten allerdings setzte eine kritische Betrachtung des erzkonservativen und mit seiner Aufgabe als Tiroler Landeskommandanten wohl überforderten Schützenhauptmanns ein, der nicht nur Franzosen und Bayern, sondern auch das liberale Gedankengut der Aufklärung vehement aus Tirol fernhalten wollte.