Kloster zur ewigen Anbetung

 
Das Kloster zur Ewigen Anbetung besteht in Innsbruck seit 1870. Der Bau am sogenannten Hirschanger an der Nordseite des Hofgartens sorgte Ende des 19. Jahrhunderts für viele Diskussionen in der wachsenden Stadt. Liberale Politiker rieben sich am geplanten Kloster. Mehrere Standorte wurden erwogen und immer wieder abgeschmettert. 1866 war das Militär-Erziehungshaus in Hall der geplante Standpunkt für den Orden der Frauen zur Ewigen Anbetung. Anschließend suchte Fräulein Sophie von Angelini, eine Tochter aus gutem Hause, um den Bau des Klosters in der Meinhardstraße an, scheiterte aber am Widerstand des Bürgerausschusses. Folgendes fand sich dazu 1872 in der Presse: „Fräulein Sofie v. Angelini hat schon unterm 5. September 1868 an den Stadtmagistrat ein Gesuch um Bewilligung zum Baue eines Frauenklosters in der Meinhardstraße eingebracht, welches aber unterm 19. desselben Monats mit dem Bemerken zurückgewiesen wurde, dass in dem fraglichen Projekte die zur Anlage jener Gassenseite bereits festgestellte Frontlinie überschritten würde und auf eine solche Abweichung um so weniger eingegangen werden könnte, als es laut Ausspruch des großen Bürgerausschusses überhaupt nicht der Wunsch der Stadt ist, dass ein Kloster in gedachter Straße erbaut werde.“

Schlussendlich konnte das Kloster am Hirschanger nur gegen Widerstand, mit viel Beharren und einigem Tricksen erbaut werden. Die liberalen Bürger mussten sich schlussendlich der frommen Obrigkeit beugen, notierten aber: „Wenn auch religiösen Gefühlen alle Achtung gezollt wird, so muss doch angeführt werden, dass diese Nonnen bloß zur abgeschlossenen gegenseitigen Erbauung sich vereinen, dabei aber Kapitalien in todte Hand sammeln, welche dem volkswirtschaftlichen Betrieben, der Industrie, dem Verkehre und vor Allem aber ihren Angehörigen entzogen werden. Dieser national-ökonomische Verlust umfasst Kraft, Zeit und Geld.“

Das Kloster zur Ewigen Anbetung in Innsbruck ist das einzige, das der Orden im gesamten deutschsprachigen Raum betreibt. Der Bau wurde von der Baufirma Huter ausgeführt. Die Steinfassade wird von einem Mosaik von Felix Schatz geschmückt. Die Schwestern der ewigen Anbetung pflegen ein äußerst genügsames und Frommes Dasein in vollkommener Abgeschiedenheit und Gemeinschaft nach der Augustinusregel: “Das erste Ziel eures gemeinsamen Lebens ist, in Eintracht im gleichen Haus miteinander zu leben und ein Herz und eine Seele auf Gott hin zu sein.” Die Ordensfrauen verehren Maria als Schmerzensmutter. Die Schwestern kümmern sich um Hostienherstellung und den Klostergarten. Das Zentrum ihres Glaubens ist allerdings die ewige Anbetung des Allerheiligsten, die jedes Ordensmitglied Tag und Nacht praktizieren soll.

Das erste Kloster zur Ewigen Anbetung wurde 1807 in Rom von Caterina Sordini gegründet, nachdem sie während ihres Noviziats bei den Franziskanerinnen eine göttliche Vision hatte in der ihr die Gründung eines Ordens aufgetragen wurde. Der Orden verbreitete sich im 19. Jahrhundert in Italien. Das Innsbrucker Ordenshaus gehört zu dieser italienischen Föderation, die 16 Klöster und knapp 240 Mitglieder umfasst.