Vier-Viecher-Eck

Die meisten Straßen trugen im Mittelalter andere Namen als heute. Die Namen waren meistens für sich sprechend.

Die Kiebachgasse war unter mehreren Namen bekannt: Ballhausgasse, Rindergasse oder Schulgasse waren im Laufe der Zeit ebenfalls gängige Bezeichnungen. Die Schule war 1768 als Theresianische Normalschule von ihrem ehemaligen Standort bei der Kirche St. Jakob in die heutige Kiebachgasse 10 übersiedelt. Der Innenhof mit den Galerien und dem Florianbrunnen ist sehenswert. Die Seilergasse war als Fleischergasse bekannt, da sie zur Fleischbank in der Nähe der Innbrücke führte. An ihrem Ende stand das Frauen- oder Pickentor, an das heute leider nur noch eine kleine Tafel erinnert. 

In der heutigen Kiebachgasse befand sich an der Kreuzung mit der Seilergasse sozusagen die Innsbrucker Ausgehmeile. Die Gasthöfe Goldener Löwe, Goldener Hirsch, Roter Adler und Weißes Rössl waren für Durchreisende und Händler wichtige Raststätten. Sie bestehen bis heute und sind auch bis heute noch als Vier-Viecher-Eck bekannt. Wer sich gut positioniert, kann die vier schönen historischen Schilder auf einen Blick erkennen. Und wer ganz genau schaut, wird mit dem Goldenen Adler ganz am Straßenende sogar noch ein fünftes Viech ins Visier nehmen können.