Wilhelm Greil: DER Bürgermeister Innsbrucks
Wilhelm Greil: DER Bürgermeister Innsbrucks
One of the most important figures in the town's history was Wilhelm Greil (1850 - 1923). From 1896 to 1923, the entrepreneur held the office of mayor, having previously helped to shape the city's fortunes as deputy mayor. It was a time of growth, the incorporation of entire neighbourhoods, technical innovations and new media. The four decades between the economic crisis of 1873 and the First World War were characterised by unprecedented economic growth and rapid modernisation. Private investment in infrastructure such as railways, energy and electricity was desired by the state and favoured by tax breaks in order to lead the countries and cities of the ailing Danube monarchy into the modern age. The city's economy boomed. Businesses sprang up in the new districts of Pradl and Wilten, attracting workers. Tourism also brought fresh capital into the city. At the same time, however, the concentration of people in a confined space under sometimes precarious hygiene conditions also brought problems. The outskirts of the city and the neighbouring villages in particular were regularly plagued by typhus.
Innsbruck city politics, in which Greil was active, was characterised by the struggle between liberal and conservative forces. Greil belonged to the "Deutschen Volkspartei", a liberal and national-Great German party. What appears to be a contradiction today, liberal and national, was a politically common and well-functioning pair of ideas in the 19th century. The Pan-Germanism was not a political peculiarity of a radical right-wing minority, but rather a centrist trend, particularly in German-speaking cities in the Reich, which was significant in various forms across almost all parties until after the Second World War. Innsbruckers who were self-respecting did not describe themselves as Austrians, but as Germans. Those who were members of the liberal Innsbrucker Nachrichten of the period around the turn of the century, you will find countless articles in which the common ground between the German Empire and the German-speaking countries was made the topic of the day, while distancing themselves from other ethnic groups within the multinational Habsburg Empire. Greil was a skilful politician who operated within the predetermined power structures of his time. He knew how to skilfully manoeuvre around the traditional powers, the monarchy and the clergy and to come to terms with them.
Taxes, social policy, education, housing and the design of public spaces were discussed with passion and fervour. Due to an electoral system based on voting rights via property classes, only around 10% of the entire population of Innsbruck were able to go to the ballot box. Women were excluded as a matter of principle. Relative suffrage applied within the three electoral bodies, which meant as much as: The winner takes it all. Greil wohne passenderweise ähnlich wie ein Renaissancefürst. Er entstammte der großbürgerlichen Upper Class. Sein Vater konnte es sich leisten, im Palais Lodron in der Maria-Theresienstraße die Homebase der Familie zu gründen. Massenparteien wie die Sozialdemokratie konnten sich bis zur Wahlrechtsreform der Ersten Republik nicht durchsetzen. Konservative hatten es in Innsbruck auf Grund der Bevölkerungszusammensetzung, besonders bis zur Eingemeindung von Wilten und Pradl, ebenfalls schwer. Bürgermeister Greil konnte auf 100% Rückhalt im Gemeinderat bauen, was die Entscheidungsfindung und Lenkung natürlich erheblich vereinfachte. Bei aller Effizienz, die Innsbrucker Bürgermeister bei oberflächlicher Betrachtung an den Tag legten, sollte man nicht vergessen, dass das nur möglich war, weil sie als Teil einer Elite aus Unternehmern, Handelstreibenden und Freiberuflern ohne nennenswerte Opposition und Rücksichtnahme auf andere Bevölkerungsgruppen wie Arbeitern, Handwerkern und Angestellten in einer Art gewählten Diktatur durchregierten. Das Reichsgemeindegesetz von 1862 verlieh Städten wie Innsbruck und damit den Bürgermeistern größere Befugnisse. Es verwundert kaum, dass die Amtskette, die Greil zu seinem 60. Geburtstag von seinen Kollegen im Gemeinderat verliehen bekam, den Ordensketten des alten Adels erstaunlich ähnelte.
Under Greil's aegis and the general economic upturn, fuelled by private investment, Innsbruck expanded at a rapid pace. In true merchant style, the municipal council purchased land with foresight in order to enable the city to innovate. The politician Greil was able to rely on the civil servants and town planners Eduard Klingler, Jakob Albert and Theodor Prachensky for the major building projects of the time. Infrastructure projects such as the new town hall in Maria-Theresienstraße in 1897, the opening of the Mittelgebirgsbahn railway, the Hungerburgbahn and the Karwendelbahn wurden während seiner Regierungszeit umgesetzt. Weitere gut sichtbare Meilensteine waren die Erneuerung des Marktplatzes und der Bau der Markthalle. Neben den prestigeträchtigen Großprojekten entstanden in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts aber viele unauffällige Revolutionen. Vieles, was in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vorangetrieben wurde, gehört heute zum Alltag. Für die Menschen dieser Zeit waren diese Dinge aber eine echte Sensation und lebensverändernd. Bereits Greils Vorgänger Bürgermeister Heinrich Falk (1840 – 1917) hatte erheblich zur Modernisierung der Stadt und zur Besiedelung des Saggen beigetragen. Seit 1859 war die Beleuchtung der Stadt mit Gasrohrleitungen stetig vorangeschritten. Mit dem Wachstum der Stadt und der Modernisierung wurden die Senkgruben, die in Hinterhöfen der Häuser als Abort dienten und nach Entleerung an umliegende Landwirte als Dünger verkauft wurden, zu einer Unzumutbarkeit für immer mehr Menschen. 1880 wurde das RaggingThe city was responsible for the emptying of the lavatories. Two pneumatic machines were to make the process at least a little more hygienic. Between 1887 and 1891, Innsbruck was equipped with a modern high-pressure water pipeline, which could also be used to supply fresh water to flats on higher floors. For those who could afford it, this was the first opportunity to install a flush toilet in their own home.
Greil continued this campaign of modernisation. After decades of discussions, the construction of a modern alluvial sewerage system began in 1903. Starting in the city centre, more and more districts were connected to this now commonplace luxury. By 1908, only the Koatlackler Mariahilf und St. Nikolaus nicht an das Kanalsystem angeschlossen. Auch der neue Schlachthof im Saggen erhöhte Hygiene und Sauberkeit in der Stadt. Schlecht kontrollierte Hofschlachtungen gehörten mit wenigen Ausnahmen der Vergangenheit an. Das Vieh kam im Zug am Sillspitz an und wurde in der modernen Anlage fachgerecht geschlachtet. Greil überführte auch das Gaswerk in Pradl und das Elektrizitätswerk in Mühlau in städtischen Besitz. Die Straßenbeleuchtung wurde im 20. Jahrhundert von den Gaslaternen auf elektrisches Licht umgestellt. 1888 übersiedelte das Krankenhaus von der Maria-Theresienstraße an seinen heutigen Standort. Bürgermeister und Gemeinderat konnten sich bei dieser Innsbrucker Renaissance neben der wachsenden Wirtschaftskraft in der Vorkriegszeit auch auf Mäzen aus dem Bürgertum stützen. Waren technische Neuerungen und Infrastruktur Sache der Liberalen, verblieb die Fürsorge der Ärmsten weiterhin bei klerikal gesinnten Kräften, wenn auch nicht mehr bei der Kirche selbst. Freiherr Johann von Sieberer stiftete das Greisenasyl und das Waisenhaus im Saggen. Leonhard Lang stiftete das Gebäude in der Maria-Theresienstraße, in der sich bis heute das Rathaus befindet gegen das Versprechen der Stadt ein Lehrlingsheim zu bauen.
Im Gegensatz zur boomenden Vorkriegsära war die Zeit nach 1914 vom Krisenmanagement geprägt. In seinen letzten Amtsjahren begleitete Greil Innsbruck am Übergang von der Habsburgermonarchie zur Republik durch Jahre, die vor allem durch Hunger, Elend, Mittelknappheit und Unsicherheit geprägt waren. Er war 68 Jahre alt, als italienische Truppen nach dem Ersten Weltkrieg die Stadt besetzten und Tirol am Brenner geteilt wurde. Das Ende der Monarchie und des Zensuswahlrechts bedeuteten auch den Niedergang der Liberalen in Innsbruck, auch wenn Greil das in seiner aktiven Karriere nur teilweise miterlebte. 1919 konnten die Sozialdemokraten in Innsbruck zwar zum ersten Mal den Wahlsieg davontragen, dank der Mehrheiten im Gemeinderat blieb Greil aber Bürgermeister. 1928 verstarb er als Ehrenbürger der Stadt Innsbruck im Alter von 78 Jahren. Die Wilhelm-Greil-Straße war noch zu seinen Lebzeiten nach ihm benannt worden.
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