Goldenes Dachl

Wo ist das?

Herzog Friedrich Straße, Altstadt Innsbruck

 

Wissenswertes

 

DAS Wahrzeichen der Stadt Innsbruck. Das Goldene Dachl in der Altstadt ist wohl das meistfotografierte Bauwerk Innsbrucks. Mit den Goldenen Schindeln setzte sich Kaiser Maximilian ein ewiges Denkmal in der von ihm so geliebten Alpenstadt.
 
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Friedrich IV. ließ den Neuhof erbauen und siedelte seine Innsbrucker Residenz von der Andechser Burg dorthin um. Kaiser Maximilian wiederum war der Neuhof zu klein und er zog in die Hofburg. Anschließend ließ er den prunkvollen Erker mit seinen 2657 vergoldeten Schindeln an den Neuhof anbauen und mit Szenen aus dem mittelalterlichen, höfischen Leben schmücken. Die Reliefs auf der Vorderseite zeigen unter anderem Kaiser Maximilian mit seinen beiden Ehefrauen Maria von Burgund und Bianca Maria Sforza. Maßgeblich am Goldenen Dachl beteiligt war die Architektendynastie und Hofbaumeister Türing. Interessant dabei ist das Erscheinungsbild der beiden Frauen. Während die erste Ehefrau Maria von Burgund züchtig und mit Haube ihr Haar verhüllend dargestellt wird, wallen die Locken der Mailänderin Bianca Maria Sforza weit hinab.

Einige Figuren und Reliefs geben Forschern bis heute Rätsel auf. Eines davon, die Geheimschrift die am Band hinter den Tänzern und Personen auf den oberen Reliefplatten zu sehen ist, wurde erst 2020 entschlüsselt. Die Zeichen geben verschlüsselt Folgendes zu verstehen: “Ego sum lux mundi qui sequitur me non ambulabit in tenebris sed habebit lucem vitae dicit dominus”, übersetzt: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt, wird nicht in Finsternis wandeln sondern wird im Licht wohnen, so spricht der Herr. An der Decke unter dem Erker befinden sich putzige Figuren, einige davon in für das 16. Jahrhundert wohl anzüglicher Pose.

Ebenfalls im Goldenen Dachl kann man ein kleines Museum besuchen, das sich um die Stadtgeschichte Innsbrucks, Kaiser Maximilian und viele weitere Exponate dreht. Kürzlich renoviert ist das Museum im Goldenen Dachl für Geschichtsinteressierte jeder Altersstufe interessant, bietet es doch jede Menge interaktiver und multimedialer Stationen, inklusive einem kleinen Quiz.

Besonders malerisch ist der Platz vor dem Prunkerker zur Weihnachtszeit, wenn der Christkindlmarkt samt Christbaum aufgebaut wird. Im Goldenen Dachl befindet sich das Innsbrucker Standesamt. Wo sich heute Brautleute an ihrem schönsten Tag ablichten lassen, fanden zu Zeiten Maximilians Ritterturniere statt. [/swpm_protected]

Die Hutterer
 
[swpm_protected custom_msg=’Den ganzen Beitrag gibt es nur für Mitglieder. Registrieren oder Einloggen sind erforderlich.‘]Am Gebäude ist eine Gedenktafel für den verurteilten und hingerichteten Jakob Hutter zu sehen. Hutter fand als Häretiker in Innsbruck für sein Wirken bei den als ketzerische Sekte eingestuften Täufern 1536 vor dem Goldenen Dachl am Scheiterhaufen sein Ende. Seine Lehren allerdings lebten weiter. Die Gemeinde der Hutterer kam nach langen Irrfahrten und vielen Fluchten quer durch Europa im 19. Jahrhundert in Nordamerika an. Noch heute gibt es einige hundert Hutterer Kolonien in Kanada und den USA, die noch immer nach dem Gebot der Jerusalemer Gütergemeinschaft in einer Art kommunistischem Urchristentum leben. Wie die Mennoniten und die Amisch leben die Hutterer meist isoliert von der Außenwelt und haben sich eine eigene Form der ans deutschen angelehnten Sprache erhalten.[/swpm_protected]