Friedrich IV.
Friedl mit der leeren Tasche und der Aufstieg Innsbrucks
Herzog Friedrich IV. übernahm ab 1406 neben der Regentschaft in Vorderösterreich auch die Grafschaft Tirol. Unter Vorderösterreich verstand sich der Besitz der Habsburger unter anderem in der Schweiz, in Vorarlberg, im Elsass, in Baden-Württemberg. Tirol und Vorderösterreich wurden seit Friedrich gemeinsam verwaltet als Oberösterreich. Für uns, die wir in den Nationalstaaten des 20. Jahrhhunderts aufgewachsen sind, ist diese Verbindung verschiedenster Ländereien quer durch Europa unter einem Landesfürsten oder Geschlecht schwer vorstellbar. Im Mittelalter war dies ebenso gängig wie Tausch, Verkauf oder Aufteilung von Ländereien innerhalb der mächtigen europäischen Adelsgeschlechter.
Friedrich IV. lebte in einer bewegten Zeit der habsburgischen Geschichte und war häufig in kostspielige Kriege und Konflikte gegen äußere und innere Gegner verwickelt. Von seinen Gegnern wurde er spöttisch als „Friedl mit der leeren Tasche“ bezeichnet. Dieser Ausdruck blieb im Volksmund erhalten, auch wenn Friedrich am Ende seiner Regierung durch die reichen Silberfunde in Schwaz und Gossensaß einer der reichsten Fürsten Europas seiner Zeit war. Friedrich machte Innsbruck zu seiner Residenzstadt an Stelle von Meran. Schnell nahm die Bedeutung der Stadt am Inn zu, auch wenn Innsbruck erst 1849 offiziell Tiroler Landeshauptstadt wurde.