Dreiheiligenkirche

Wo ist das?

Dreiheiligenstraße 10, Innsbruck

 

Wissenswertes

 
Das 16. Jahrhundert, oft als Wiege der Neuzeit bezeichnet, war alles andere als eine behagliche und ruhige Zeit. Die Kirchenspaltung bedrohte das Heili-ge Römische Reich. Fromme Kirchenmänner wie der Jesuit Petrus Canisius stemmten sich der Reformation entgegen. 1589 wurde Innsbruck auch von einem Erdbeben stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Menschen neigten in ihrer Frömmigkeit oft dazu, schlechte Ereignisse auf ihre eigenen Sünden vor Gott zu schieben. Die Bemühungen der Kirche, ihre verunsicherten Schäflein fromm zu halten, drückte sich in prunkvollen Bauten und der Ansiedlung neuer Orden wie den Franziskanern oder den Jesuiten aus.
Einer dieser frommen Bürger war der Hofarzt Paul Weinhart. Als 1611 zu allem Überfluss auch noch die Pest die Stadt bedrohte, beschloss der Mediziner nicht nur seinen Kenntnissen zu vertrauen, sondern das Wohl der Stadt den Pestheiligen Pirmin, Sebastian und Rochus zu überantworten. Seitdem sind diese drei Heiligen die Schutzpatrone der Stadt. Die Gebeine des Heiligen Pirmin sind seit 1575 als Reliquie im Besitz der Jesuiten. Auf das Drängen des Arztes hin, entschloss sich Maximilian III. „der Deutschmeister“ zur Planung einer Kirche nahe dem Pestkrankenhaus am Stadtrand.
Die Dreiheiligenkirche wurde 1615 fertiggestellt. Da die Kohlstatt, das Viertel rund um die heutige Dreiheiligenstraße, schnell wuchs, benötigte diese Kirchengemeinde ein größeres Gebäude. 1860 wurde die Dreiheiligenkirche nochmals um ein Vorhallenjoch erweitert. 1900 wurde das von der Tiroler Glasmalerei angefertigte Mosaik an der Fassade angebracht, das neben den drei Pestheiligen auch den Heiligen Alexius, den Schutzheiligen gegen Erdbeben, darstellt.