Ferdinandeum

Wo ist das?

Schloßstraße 12-20, Innsbruck

 

Wissenswertes

Nach der aufgewühlten Zeit der napoleonischen Kriege rückte das Bürgertum in den Städten mehr und mehr in den Fokus des Geschehens. Unter Staatskanzler Metternich wehte in der Politik zwar ein rauer Wind mit strenger Zensur und einem Polezeistaat, dafür erblühten Wissenschaft und Kultur in den bürgerlichen Kreisen.

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Das 19. Jahrhundert war die Zeit in der sich Kultur und Wissenschaft breitmachen konnten und Vereine an Wichtigkeit zunahmen. So kam es in Tirol zur Gründung des Vereins des Tiroler Nationalmuseums. Bis 1845 musste die Sammlung der Dinge die „…für das Land Tirol in naturhistorischer, artistischer und geschichtlicher Hinsicht interessant und merkwürdig…“ sind, im Stift Wilten aufbewahrt werden. Dann öffnete das Ferdinandeum die Pforten im klassizistischen Gewand. 1884 erfolgte bereits ein großer Aus- und Umbau des architektonisch wunderschönen Museums, an der Fassade die Portraits berühmter Tiroler Künstler und Wissenschaftler zeigt, im Zentrum zu sehen ist die „Tyrolia“, eine mythische Symbolfigur der „Tiroler Nation“. Bescheiden flankiert wird sie von Minerva, der antiken Göttin der Weisheit.

Der Name des Museums geht auf Erzherzog Ferdinand zurück, der ab 1835 auch Kaiser von Österreich war und die Patronanz für das Tiroler Nationalmuseum übernahm. Gemeinsam mit dem naturbegeisterten Erzherzog Johann war er federführend an der Gründung des Tiroler Nationalmuseums beteiligt. Diese beiden prominenten Habsburger teilten nicht nur die Liebe zu Kultur und Wissenschaft, sondern auch eine Affinität zu Tirol. Ansonsten allerdings hätten diese beiden Habsburger nicht unterschiedlicher sein können. Erzherzog Johann war gegen den Willen der Wiener Politik ein glühender Unterstützer des Tiroler Freiheitskampfes und Andreas Hofers. Während er sowohl als Alpinist, Feldherr und auch als energetischer Politiker und Macher bekannt wurde, war der Namensgeber des Ferdinandeums das genaue Gegenteil. Er galt als schwach, sowohl körperlich wie auch in seiner Mentalität. Ferdinand flüchtete vor seiner Abdankung in den Wirren des Revolutionsjahres 1848 in die Innsbrucker Hofburg, einen kaisertreuen und sicheren Hafen konservativer Werte.[/swpm_protected]