Mariahilfpark
Mariahilfpark 1 – 4
Wissenswert
Nach der Olympiade ist vor der Olympiade. Diese abgewandelte Weisheit aus dem Sport trifft auf für die stadtbauliche Entwicklung Innsbrucks zu. Zwischen den Spielen von 1964 und 1976 wuchs Innsbruck munter auf alle erdenklichen Arten. Shopping-Center, Kirchen, neue Straßen, die Autobahn, Brücken und Wohnanlagen entstanden im Optimismus des Wirtschaftswunders der Nachkriegszeit. Nach der großen Erweiterung um die Blöcke des Olympischen Dorfes im Osten der Stadt entschloss man sich Ende der 1960er Jahre den Wohnbau in der Höttinger Au auf moderne, vor allem aber verdichtete Art und Weise voranzutreiben. Anders als die Heiligjahrsiedlung beim Flughafen, die unter kirchlicher Patronanz nach den Vorstellungen der Christlichen Soziallehre als eine Aneinanderreihung von Einfamilienhäusern entstand, sollte der Mariahilfpark eine gesamtheitliche, urbane Erweiterung der Innenstadt im Stile der Zeit sein. Auf der freien Fläche direkt am Nordufer des Inns entstand westlich der Universitätsbrücke ein neues Stadtviertel. Die Mariahilferstraße wurde merklich verbreitert, um dem steigenden Autoverkehr Tribut zu zollen und auch neue Gehsteige mussten angelegt werden. Auf der Seite zum Fluss hin entstand die Innpromenade, auf der sich heute alltäglich Fußgänger, Läufer und Radfahrer in Scharen tummeln.
Von 1969 und 1973 dauerten die Bauarbeiten an der Wohnanlage im Auftrag der gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft Wohnungseigentum, die bis heute die Geister ob ihres Äußeren scheidet und vielen als eine der schlimmsten Bausünden auf Innsbrucker Boden gilt. Architekt Franz Kotek war einer der Tiroler Vertreter des Brutalismus. Seit Mitte der 1950er Jahre war dieser Baustil der Ausdruck modernen Lebens. Der Brutalismus ist ein Versuch die moderne und industrialisierte Gesellschaft architektonisch sichtbar zu machen. In Fortführung der Neuen Sachlichkeit sollten simple Formen und Bauelemente durch die Zurschaustellung der Materialien in einer neuen Ästhetik monumental zur Geltung gebracht werden. Der Name rührt von der Rohheit der Baustoffe wie dem überbordend und markant verwendeten Beton, zu Französisch frei nach dem futuristischen Architekten Le Corbusier béton brut. Kotek schuf die fünf- bis neunstöckigen Gebäude mit ihrem breiten Grundriss in prominenter Lage vor dem Hintergrund der Nordkette in einer Zeit, als der Brutalismus auch in Innsbruck Fuß fasste. Eine Geschäftszeile im Untergeschoss verbindet die vier einzelnen Objekte mit über 270 Wohneinheiten von der Mariahilferstraße aus gesehen zu einer Einheit. Von der Innpromenade aus hingegen erkennt man die großen Grünflächen der kubischen Blöcke. Betrachtet man den Mariahilfpark von der anderen Flussseite aus, wirken die Blöcke durch das Grün der Bäume erstaunlich attraktiv und harmonisch. Anders als die Plattenbauten des Olympischen Dorfes scheinen sie durch den breiten Grundriss mächtiger und wertiger. Die markanten, von den einzelnen Wohnparteien individuell gestalteten Balkone aus massiven Fertigbetonteilen und der Begrünung lassen die Wohntürme wie eine Terrassenwohnanlage wirken. Beton in mehreren Varianten, die futuristisch-monumentalen Eingangsbereiche mit quasi ausgestanzten Kreisen, Ziegel und orange Elemente als gut sichtbare und unverschleierte Baumaterialien nehmen den Betrachter mit auf eine Zeitreise in die 1970er Jahre.
Unter der Ägide von Architekten wie Franz Kotek, Horst Parson, Gustav Peichl und Josef Lackner entstanden Ende der 1960er Jahre eine ganze Reihe von Projekten im Brutalismus. Nicht nur in den neuen Stadtteilen, wo die Jugendherberge in der Reichenau oder der Campus der Technik der Universität Innsbruck in Hötting West aus dem Boden schossen, auch in prominenten Lagen und von unerwarteten Bauherren wurde der damals moderne Stil für eine kurze, aber das Stadtbild nachhaltig prägende Baustil umgesetzt. Das Bürogebäude vor dem Casino, das ORF Landesstudio im Saggen, die Terrassenwohnanlage in der Höttinger Höhenstraße und die Kreidpassage an der Ecke Boznerplatz / Meinhardstraße sind stumme Zeitzeugen. Besonders interessant ist die Akzeptanz des Brutalismus durch den konservativen Bischof Paulus Rusch. Die Pfarrkirche Petrus Canisius in der Höttinger Au, die Pfarrkirchen Paulus und Pius in der Reichenau und die Pfarrkirche Wilten West wurden zeitgenössisch modern in alle Brutalität errichtet. Erst nach der Olympiade 1976 kamen die Betonmonster endgültig in Verruf und aus der Mode.
Der Rote Bischof und der Innsbrucker Sittenverfall
In den 1950er Jahren begann sich Innsbruck von den Krisen- und Kriegsjahren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu erholen. Am 15. Mai 1955 deklarierte Bundeskanzler Leopold Figl mit den berühmten Worten „Österreich ist frei“ und der Unterzeichnung des Staatsvertrages offiziell die politische Wende. In vielen Haushalten etablierte sich in den Jahren, die als Wirtschaftswunder in die Geschichte eingingen, moderater Wohlstand. Zwischen 1953 und 1962 erlaubte ein jährliches Wirtschaftswachstum von über 6% es einem immer größeren Teil der Bevölkerung von lange Zeit exotischen Dingen wie Kühlschränken, einem eigenen Badezimmer oder gar einem Urlaub im Süden zu träumen. Diese Zeit brachte nicht nur materielle, sondern auch gesellschaftliche Veränderung mit sich. Die Wünsche der Menschen wurden mit dem steigenden Wohlstand und dem Lifestyle, der in Werbung und Medien transportiert wurde, ausgefallener. Das Phänomen einer neuen Jugendkultur begann sich zart inmitten der grauen Gesellschaft im kleinen Österreich der Nachkriegszeit breit zu machen. Die Begriffe Teenager und Schlüsselkind hielten in den 1950er Jahren im Sprachgebrauch der Österreicher Einzug. Über Filme kam die große Welt nach Innsbruck. Kinovorführungen und Lichtspieltheater gab es zwar schon um die Jahrhundertwende in Innsbruck, in der Nachkriegszeit passte sich das Programm aber erstmals an ein jugendliches Publikum an. Ein Fernsehgerät hatte kaum jemand im Wohnzimmer und das Programm war mager. Die zahlreichen Kinos warben mit skandalträchtigen Filmen um die Gunst des Publikums. Ab 1956 erschien die Zeitschrift BRAVO. Zum ersten Mal gab es ein Medium, das sich an den Interessen Jugendlicher orientierte. Auf der ersten Ausgabe war Marylin Monroe zu sehen, darunter die Frage: „Haben auch Marylins Kurven geheiratet?“ Die großen Stars der ersten Jahre waren James Dean und Peter Kraus, bevor in den 60er Jahren die Beatles übernahmen. Nach dem Summer of Love klärte Dr. Sommer über Liebe und Sex auf. Die allmächtige Deutungshoheit der Kirche über das moralische Verhalten Pubertierender begann zu bröckeln, wenn auch nur langsam. Die erste Foto-Love-Story mit nacktem Busen folgte erst 1982. Bis in die 1970er Jahre beschränkten sich die Möglichkeiten heranwachsender Innsbrucker Großteils auf Wirtshausstuben, Schützenverein und Blasmusik. Erst nach und nach eröffneten Bars, Discos, Nachtlokale, Kneipen und Veranstaltungsräumlichkeiten. Veranstaltungen wie der 5 Uhr Tanztee im Sporthotel Igls lockten paarungswillige junge Menschen an. Das Cafe Central wurde zur „zweiten Heimat langhaariger Jugendlicher“, wie die Tiroler Tageszeitung 1972 entsetzt feststellte. Etablissements wie der Falknerkeller in der Gilmstraße, der Uptown Jazzsalon in Hötting, der Jazzclub in der Hofgasse, der Clima Club im Saggen, der Scotch Club in der Angerzellgasse und die Tangente in der Bruneckerstraße hatten mit der traditionellen Tiroler Bier- und Weinstube nichts gemeinsam. Die Auftritte der Rolling Stones und Deep Purples in der Olympiahalle 1973 waren der vorläufige Höhepunkt des Innsbrucker Frühlingserwachens. Innsbruck wurde damit zwar nicht zu London oder San Francisco, zumindest einen Hauch Rock´n´Roll hatte man aber eingeatmet. Das, was als 68er Bewegung im kulturellen Gedächtnis bis heute verankert ist, fand im Heiligen Land kaum statt. Weder Arbeiter noch Studenten gingen in Scharen auf die Barrikaden. Der Historiker Fritz Keller bezeichnete die 68er Bewegung Österreichs als „Mailüfterl“. Trotzdem war die Gesellschaft still und heimlich im Wandel. Ein Blick in die Jahreshitparaden gibt einen Hinweis darauf. Waren es 1964 noch Kaplan Alfred Flury und Freddy mit „Lass die kleinen Dinge“ und „Gib mir dein Wort“ sowie die Beatles mit ihrer deutschen Version von „Komm, gib mir deine Hand die die Top 10 dominierten, änderte sich der Musikgeschmack in den Jahren bis in die 1970er. Zwar fanden sich auch dann immer noch Peter Alexander und Mireille Mathieu in den Charts. Ab 1967 waren es aber internationale Bands mit fremdsprachigen Texten wie The Rolling Stones, Tom Jones, The Monkees, Scott McKenzie, Adriano Celentano oder Simon und Garfunkel, die mit teils gesellschaftskritischen Texten die Top Positionen in großer Dichte einnahmen.
Diese Veränderung rief eine Gegenreaktion hervor. Die Speerspitze der konservativen Konterrevolution war der Innsbrucker Bischof Paulus Rusch. Zigaretten, Alkohol, allzu freizügige Mode, Auslandsurlaube, arbeitende Frauen, Nachtlokale, vorehelicher Geschlechtsverkehr, die 40-Stundenwoche, sonntägliche Sportveranstaltungen, Tanzabende, gemischte Geschlechter in Schule und Freizeit – das alles war dem strengen Kirchenmann und Anhänger des Herz-Jesu-Kultes streng zuwider. Peter Paul Rusch war 1903 in München zur Welt gekommen und in Vorarlberg als jüngstes von drei Kindern in einem gutbürgerlichen Haushalt aufgewachsen. Beide Elternteile und seine ältere Schwester starben an Tuberkulose, bevor er die Volljährigkeit erreicht hatte. Rusch musste im jugendlichen Alter von 17 in der kargen Nachkriegszeit früh für sich selbst sorgen. Die Inflation hatte das väterliche Erbe, das ihm ein Studium hätte finanzieren können, im Nu aufgefressen. Rusch arbeitete sechs Jahre lange bei der Bank für Tirol und Vorarlberg, um sich sein Theologiestudium finanzieren zu können. 1927 trat er ins Collegium Canisianum ein, sechs Jahre später wurde er zum Priester des Jesuitenordens geweiht. Seine steile Karriere führte den intelligenten jungen Mann als Kaplan zuerst nach Lech und Hohenems und als Leiter des Teilpriesterseminars zurück nach Innsbruck. 1938 wurde er Titularbischof von Lykopolis und Apostolischer Administrator für Tirol und Vorarlberg. Als jüngster Bischof Europas musste er die Schikanen der nationalsozialistischen Machthaber gegenüber der Kirche überstehen. Obwohl seine kritische Einstellung zum Nationalsozialismus bekannt war, wurde Rusch selbst nie inhaftiert. Zu groß war die Furcht der Machthaber davor, aus dem beliebten jungen Bischof einen Märtyrer zu machen.
Nach dem Krieg stand der sozial und politisch engagierte Bischof an vorderster Front beim Wiederaufbau. Die Kirche sollte wieder mehr Einfluss auf den Alltag der Menschen nehmen. Sein Vater hatte sich vom Zimmermann zum Architekten hochgearbeitet und ihm wohl ein Faible für das Bauwesen mitgegeben. Dazu kamen seine eigenen Erfahrungen bei der BTV. Dank seiner Ausbildung als Bänker erkannte Rusch die Möglichkeiten für die Kirche sich als Helfer in der Not zu engagieren und zu profilieren. Nicht nur die im Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Kirchen wurden wiederaufgebaut. Die Katholische Jugend engagierte sich unter Ruschs Führung unentgeltlich bei der Errichtung der Heiligjahrsiedlung in der Höttinger Au. Die Diözese kaufte dafür einen Baugrund vom Ursulinenorden. Die Kredite für die Siedler wurden zinsfrei von der Kirche vorgestreckt. Sein rustikales Voranschreiten in der Wohnungsfrage sollte ihm Jahrzehnte später den Titel „Roter Bischof“ bescheren. In den bescheidenen Häuschen mit Selbstversorgergarten ganz nach der Vorstellung des dogmatischen und genügsamen „Arbeiterbischofs“ fanden 41 bevorzugt kinderreiche Familien eine neue Heimat.
Durch die Linderung der Wohnungsnot sollten die größten Bedrohungen im Kalten Krieg, Kommunismus und Sozialismus, von seiner Gemeinde fernhalten. Der vom Kommunismus vorgeschriebene Atheismus wie auch der konsumorientierte Kapitalismus, der nach dem Krieg aus den USA schwappend in Westeuropa Einzug gehalten hatte, waren ihm ein Gräuel. 1953 erschien Ruschs Buch „Junger Arbeiter, wohin?“. Was nach revolutionärer, linker Lektüre aus dem Kreml klingt, zeigte die Grundsätze der Christlichen Soziallehre, die sowohl Kapitalismus wie auch Sozialismus geißelte. Familien sollten bescheiden leben, um mit den moderaten finanziellen Mitteln eines alleinerziehenden Vaters in christlicher Harmonie zu leben. Unternehmer, Angestellte und Arbeiter sollten eine friedliche Einheit bilden. Kooperation statt Klassenkampf, die Basis der heutigen Sozialpartnerschaft. Jedem sein Platz in christlichem Sinne, eine Art modernes Feudalsystem, das bereits im Ständestaat Dollfuß´ zur Anwendung geplant war. Seine politischen Ansichten teilte er mit Landeshauptmann Eduard Wallnöfer und Bürgermeister Alois Lugger, die gemeinsam mit dem Bischof die Heilige Dreifaltigkeit des konservativen Tirols der Zeit des Wirtschaftswunders bildeten. Dazu kombinierte Rusch einen latenten, in Tirol auch nach 1945 weit verbreiteten katholischen Antisemitismus, der dank Verirrungen wie der Verehrung des Anderle von Rinn lange als Tradition halten konnte.
Ein besonderes Anliegen war dem streitbaren Jesuiten Erziehung und Bildung. Die gesellschaftliche Formung quer durch alle Klassen durch die Soldaten Christi konnte in Innsbruck auf eine lange Tradition zurückblicken. Der Jesuitenpater und vormalige Gefängnisseelsorger Alois Mathiowitz (1853 – 1922) gründete 1909 in Pradl den Peter-Mayr-Bund. Sein Ansatz war es, Jugendliche über Freizeitgestaltung und Sport und Erwachsene aus dem Arbeitermilieu durch Vorträge und Volksbildung auf den rechten Weg zu bringen. Das unter seiner Ägide errichtete Arbeiterjugendheim in der Reichenauerstraße dient bis heute als Jugendzentrum und Kindergarten. Auch Rusch hatte Erfahrung mit Jugendlichen. 1936 war er in Vorarlberg zum Landesfeldmeister der Pfadfinder gewählt worden. Trotz eines Sprachfehlers war er ein charismatischer Typ, und bei seinen jungen Kollegen und Jugendlichen überaus beliebt. Nur eine fundierte Erziehung unter den Fittichen der Kirche nach christlichem Modell konnte seiner Meinung nach das Seelenheil der Jugend retten. Um jungen Menschen eine Perspektive zu geben und sie in geordnete Bahnen mit Heim und Familie zu lenken, wurde das Jugendbausparen gestärkt. In den Pfarren wurden Kindergärten, Jugendheime und Bildungseinrichtungen wie das Haus der Begegnung am Rennweg errichtet, um von Anfang an die Erziehung in kirchlicher Hand zu haben. Der allergrößte Teil des sozialen Lebens der Stadtjugend spielte sich nicht in verruchten Spelunken ab. Den meisten Jugendlichen fehlte schlicht und ergreifend das Geld, um regelmäßig in Lokalen zu verkehren. Viele fanden ihren Platz in den halbwegs geordneten Bahnen der katholischen Jugendorganisationen. Neben dem ultrakonservativen Bischof Rusch wuchs eine Generation liberaler Kleriker heran, die sich in die Jugendarbeit einbrachten. In den 1960er und 70er Jahren agierten in Innsbruck zwei kirchliche Jugendbewegungen mit großem Einfluss. Verantwortlich dafür waren Sigmund Kripp und Meinrad Schumacher, die mit neuen Ansätzen in der Pädagogik und einem offeneren Umgang mit heiklen Themen wie Sexualität und Rauschmitteln Teenager und junge Erwachsene für sich gewinnen konnten. Für die Erziehung der Eliten im Sinne des Jesuitenordens sorgte in Innsbruck seit 1578 die Marianische Kongregation. Diese Jugendorganisation, bis heute als MK bekannt, nahm sich den Gymnasialschülern an. Die MK war streng hierarchisch strukturiert, um den jungen Soldaten Christi von Anfang an Gehorsam beizubringen. 1959 übernahm Pater Sigmund Kripp die Leitung der Organisation. Die Jugendlichen errichteten unter seiner Führung mit finanzieller Unterstützung durch Kirche, Staat, Eltern und mit viel Eigenleistung Projekte wie die Mittergrathütte samt eigener Materialseilbahn im Kühtai und das legendäre Jugendheim Kennedyhaus in der Sillgasse. Bei der Grundsteinlegung dieses Jugendzentrums, das mit knapp 1500 Mitgliedern zum größten seiner Art in Europa werden sollte, waren Bundeskanzler Klaus und Mitglieder der amerikanischen Botschaft anwesend, war der Bau doch dem ersten katholischen, erst kürzlich ermordeten Präsidenten der USA gewidmet.
Die andere kirchliche Jugendorganisation Innsbrucks war das Z6. Stadtjugendseelsorger Kaplan Meinrad Schumacher kümmerte sich im Rahmen der Aktion 4-5-6 um alle Jugendlichen, die in der MK oder der Katholischen Hochschülerschaft keinen Platz hatten. Arbeiterkinder und Lehrlinge trafen sich in verschiedenen Jugendheimen wie Pradl oder der Reichenau, bevor 1971 das neue, ebenfalls von den Mitgliedern selbst errichtete Zentrum in der namensgebenden Zollerstraße 6 eröffnet wurde. Die Leitung übernahm Josef Windischer. Das Z6 hatte schon mehr mit dem zu tun, was auf der Leinwand von Dennis Hopper und Peter Fonda auf ihren Motorrädern in Easy Rider vorgezeigt wurde. Hier ging es rauer zu als in der MK. Rockerbanden wie die Santanas, Kleinkriminelle und Drogenabhängige verbrachten ihre Freizeit ebenfalls im Z6. Während Schumacher mit den „braven“ Jugendlichen oben sein Programm abspulte, bevölkerte Windischer mit den Outsiders das Untergeschoß, um auch den verirrten Schäfchen so gut als möglich beizustehen.
Ende der 1960er Jahre beschlossen sowohl die MK wie auch das Z6 sich auch für Nichtmitglieder zu öffnen. Mädchen und Bubengruppen wurden teilweise zusammengelegt und auch Nicht-Mitglieder wurden eingelassen. Die beiden Jugendzentren hatten zwar unterschiedliche Zielgruppen, das Konzept aber war gleich. Theologisches Wissen und christliche Moral wurden in spielerischem, altersgerechtem Umfeld vermittelt. Sektionen wie Schach, Fußball, Hockey, Basketball, Musik, Kinofilme und ein Partykeller holten die Bedürfnisse der Jugendlichen nach Spiel, Sport und der Enttabuisierung der ersten sexuellen Erfahrungen ab. Die Jugendzentren boten einen Raum, in dem sich Jugendliche beider Geschlechter begegnen konnten. Besonders die MK blieb aber eine Institution, die nichts mit dem wilden Leben der 68er, wie es in Filmen gerne transportiert wird, zu tun hatte. So fanden zum Beispiel Tanzkurse nicht im Advent, Fasching oder an Samstagen statt, für unter 17jährige waren sie überhaupt verbotene Früchte.
Trotzdem gingen die Jugendzentren zu weit für Bischof Rusch. Die kritischen Beiträge in der MK-Zeitung Wir diskutieren, die immerhin eine Auflage von über 2000 Stück erreichte, fanden immer seltener sein Gefallen. Solidarität mit Vietnam war das eine, aber Kritik an Schützen und Bundesheer konnten nicht geduldet werden. Nach jahrelangen Streitigkeiten zwischen Bischof und Jugendzentrum kam es 1973 zum Showdown. Als Pater Kripp sein Buch Abschied von morgen veröffentlichte, in dem er von seinem pädagogischen Konzept und der Arbeit in der MK berichtete, kam es zu einem nicht öffentlichen Verfahren innerhalb der Diözese und des Jesuitenordens gegen den Leiter des Jugendzentrums. Trotz massiver Proteste von Eltern und Mitgliedern wurde Kripp entfernt. Weder die innerkirchliche Intervention durch den bedeutenden Theologen Karl Rahner noch eine vom Künstler Paul Flora ins Leben gerufene Unterschriftenaktion oder regionale und überregionale Empörung in der Presse konnte den allzu liberalen Pater vor dem Zorn Ruschs retten, der sich für die Amtsenthebung sogar den päpstlichen Segen aus Rom zusichern ließ.
Im Juli 1974 war es vorübergehend auch mit dem Z6 vorbei. Artikel über die Antibaby-Pille und Kritik der Z6-Zeitung an der katholischen Kirche waren zu viel für den strengen Bischof. Rusch ließ kurzerhand die Schlüssel des Jugendzentrums austauschen, eine Methode, die er auch bei der Katholischen Hochschülerschaft angewendet hatte, als diese sich zu nahe an eine linke Aktionsgruppe annäherte. Die Tiroler Tageszeitung vermerkte am 1. August 1974 in einem kleinen Artikel dazu:
„In den letzten Wochen war es zwischen den Erziehern und dem Bischof zu tiefgreifenden Auseinandersetzungen über Grundsatzprobleme gekommen. Nach den Worten des Bischofs hätten die im „Z 6“ vertretenen Auffassungen „mit der kirchlichen Lehre nicht mehr übereingestimmt“. So seien den Jugendlichen von der Leitung des Zentrums absolute Gewissensfreiheit ohne gleichzeitige Anerkennung objektiver Normen zugebilligt und auch geschlechtliche Beziehungen vor der Ehe erlaubt worden.“
Sein Festhalten an konservativen Werten und seine Sturheit waren es, die Ruschs Ansehen in seinen letzten 20 Lebensjahren beschädigten. Als er 1964 zum ersten Bischof der neu gegründeten Diözese Innsbruck geweiht wurde, änderten sich die Zeiten. Der progressive mit praktischer Lebenserfahrung von einst wurde vom modernen Leben einer neuen Generation und den Bedürfnissen der sich etablierenden Konsumgesellschaft überholt. Die ständige Kritik des Bischofs am Lebensstil seiner Schäfchen und das sture Festhalten an seinen allzu konservativen Werten gepaart mit teils skurrilen Aussagen machten aus dem Mitbegründer der Entwicklungshilfe Bruder in Not, dem jungen, anpackenden Bischof des Wiederaufbaus, ab den späten 1960er Jahren einen Grund für den Kirchenaustritt. Sein Konzept von Umkehr und Buße trieb skurrile Blüten. So forderte er von den Tirolern Schuld und Sühne für ihre Verfehlungen während der NS-Zeit, bezeichnete aber gleichzeitig die Entnazifizierungsgesetze als zu weitgreifend und streng. Auf die neuen sexuellen Gepflogenheiten und die Abtreibungsgesetze unter Bundeskanzler Kreisky erwiderte er, dass Mädchen und junge Frauen, die verfrüht geschlechtlichen Umgang haben, bis zu zwölfmal häufiger von Krebserkrankungen der Mutterorgane betroffen seien. Hamburg bezeichnete Rusch als Sündenbabel und er vermutete, dass die schlichten Gemüter der Tiroler Bevölkerung Phänomenen wie Tourismus und Nachtlokalen nicht gewachsen seien und sie zu unmoralischem Verhalten verführten. Er fürchtete, dass Technologie und Fortschritt den Menschen allzu unabhängig von Gott machen. Er war streng gegen die neue Sitte des Doppelverdienstes. Der Mensch sollte mit einem spirituellen Einfamilienhaus mit Gemüsegarten zufrieden sein und nicht nach mehr streben, Frauen sollten sich auf ihre traditionelle Rolle als Hausfrau und Mutter kümmern.
1973 wurde Bischof Rusch nach 35 Jahren an der Spitze der Kirchengemeinde Tirols und Innsbrucks zum Ehrenbürger der Stadt Innsbruck ernannt. 1981 trat er von seinem Amt zurück. 1986 fand Innsbrucks erster Bischof seine letzte Ruhe im Dom St. Jakob. Das Bischof-Paulus-Studentenheim bei der unter ihm errichteten Kirche Petrus Canisius in der Höttinger Au erinnert an ihn.
Das Jugendzentrum Z6 übersiedelte nach seiner Schließung 1974 in die Andreas-Hofer-Straße 11, bevor es seine bis heute bestehende Heimstätte in der Dreiheiligenstraße fand, mitten im Arbeiterviertel der Frühen Neuzeit gegenüber der Pestkirche. Jussuf Windischer blieb nach seiner Mitarbeit in Sozialprojekten in Brasilien in Innsbruck. Der Vater von vier Kindern arbeitete weiterhin mit sozialen Randgruppen, war Dozent an der Sozialakademie, Gefängnisseelsorger und Leiter des Caritas Integrationshauses in Innsbruck.
Auch die MK besteht bis heute, auch wenn es das Kennedyhaus, das direkt nach dem Abschied Kripps von den Mitgliedern in Sigmund-Kripp-Haus umbenannt wurde, nicht mehr gibt. Kripp wurde 2005 von seinem ehemaligen Sodalen und späteren Vizebürgermeister wie vor ihm Bischof Rusch zum Ehrenbürger der Stadt Innsbruck ernannt.
Innsbrucks olympische Renaissance
Es gibt Ereignisse, die im kollektiven Gedächtnis einer Gemeinschaft über Generationen hinweg Bestand haben. Man muss nicht dabei gewesen sein, ja noch nicht mal auf der Welt, um zu wissen, dass Franz Klammer am Patscherkofel am 5. Februar 1976 in der olympischen Abfahrt in seinem gelben Einteiler zur Goldmedaille raste. Franz Josef I. mag den Patscherkofel 1848 bestiegen haben, zur Legende auf diesem Berg aber wurde Kaiser Franz Klammer. „Jawoll! 1;45,73 für unseren Franzi Klammer,“ schallte es damals aus zahllosen TV-Geräten in Österreich. Um dem Nationalhelden Klammer auf seinem Teufelsritt folgen zu können, durften die Schüler wie bereits 1964 am Tag der Herrenabfahrt zu Hause bleiben. Auch sonst waren die Straßen während dieses Höllenrittes leergefegt. Klammer schaffte das, was etliche Kaiser, Könige und Politiker nicht geschafft hatten. Er einte die Nation Österreich. “Mi hats obageibtlt von oben bis unten, I hatt nie gedacht, dass i Bestzeit foa,“ gab Klammer im Kärntner Dialekt beim Siegerinterview zu Protokoll. Kein Tiroler, nobody is perfect, aber die Olympischen Spiele waren für die Gastgebernation Österreich schon am zweiten Tag gerettet. 1976 fanden die Olympischen Winterspiele bereits zum zweiten Mal in Innsbruck statt. Eigentlich wäre Denver an der Reihe gewesen, wegen eines Referendums auf Grund finanzieller und ökologischer Bedenken trat man in Colorado als Ausrichter zurück. Innsbruck setzte sich als Gastgeber im zweiten Versuch gegen Lake Placid, Chamoix und Tampere durch. Zum ersten Mal war man 12 Jahre zuvor Ausrichter der Olympiade gewesen. Vom 29. Januar bis zum 9. Februar 1964 war Innsbruck der Nabel gewesen, nachdem man sich mit der Bewerbung gegen Calgary und Lahti durchgesetzt hatte. Erheblicher Schneemangel bereitete Probleme bei der Durchführung etlicher Events. Nur mit Hilfe des Bundesheeres, das Schnee und Eis aus dem Hochgebirge zu den Wettkampfstätten brachte, konnten die 34 Bewerbe über die Bühne gehen.
Die Eröffnungsfeier im randvollen Berg Isel Stadion ist auf Archivbildern gut nachzuvollziehen. Anders als die aufwändigen Zeremonien der heutigen olympischen Spiele ging das Prozedere in den 60er Jahren noch unspektakulär vonstatten. Die Wiltener Stadtmusik erfreute die internationalen Gäste mit Tiroler Blasmusik. Beim Einmarsch der Fahnen konnten Besucher zum ersten Mal im Rahmen von olympischen Spielen die Flagge Nordkoreas erblicken. Die Tiroler Schützen überwachten mit Argusaugen die olympische Flamme. Als Logo wurden lediglich die Olympischen Ringe über das Wappen der Stadt gelegt, ein Maskottchen gab es noch nicht.Auch die Sportbewerbe waren weniger professionell organisiert als bei heutigen olympischen Spielen. Das Bobrennen fand zum ersten Mal auf einer Kunsteisbahn statt, wenn auch noch nicht im heutigen Igler Eiskanal. Die Eishockeyspiele wurden zum Teil noch in der Messehalle in sehr moderatem Rahmen abgehalten. Skibewerbe, wie der Slalom und Riesenslalom der Damen, in dem sich in jeweils anderer Konstellation die französischen Schwestern Christine und Marielle Goitschel Gold und Silber umhängen ließen, fanden in der Axamer Lizum statt. Am Berg Isel verfolgten laut offiziellen Angaben 80.000 Zuschauer das Spektakel, als sich der Finne Veikko Kankonnen Gold im Skisprung sicherte. Im Eishockeyfinale triumphierte die Sowjetunion vor Schweden. Mit 11 Goldmedaillen sicherte sich die UDSSR auch Platz 1 im Medaillenspiegel, mit vier Goldenen wurde Österreich sensationell Zweiter.
Am Berg Isel fand auch die Eröffnung der Spiele 1976 statt. Zur Erinnerung an 1964 wurden am Berg Isel während der Eröffnung zwei Flammen entzündet. Die diesmal 37 Bewerbe fanden zu einem großen Teil an den gleichen Wettkampforten in Innsbruck, Axams, Igls und Seefeld statt wie 1964. Eisstadion und Skisprungarena waren noch immer olympiatauglich. In Igls wurde eine neue Kunsteisbahn gebaut. Die Axamer Lizum erhielt eine neue Standbahn, um die Athleten zum Start auf den Hoadl zu bringen. Schnee war erneut Mangelware im Vorfeld und man bangte erneut, rechtzeitig schlug das Wetter im letzten Moment aber um und bescherte Innsbruck das Weiße Gold. Das Schneemanndl, ein runder Schneemann mit Karottennase und Tiroler Hut, das Maskottchen der Spiele von 1976 war wohl ein gutes Omen.
Die größte Veränderung zwischen den beiden olympischen Spielen innerhalb von zwölf Jahren war der Status der Athleten. Waren bei den ersten Spielen offiziell nur Amateure am Start, also Sportler, die einem Beruf nachgingen, konnten 1976 Profisportler antreten. Auch die Übertragungs- und Fotoqualität war um einiges höher als bei der ersten Innsbrucker Edition. Fernsehen hatte dem Radio mittlerweile den Rang abgelaufen. Die deutsche Skirennläuferin Rosi Mittermaier wurde perfekt in Szene gesetzt bei ihren Fahrten zu Doppelgold und Silber bei den Damenskirennen. Das Eishockeyturnier gewann erneut die Sowjetunion vor Schweden, bereits zum vierten Mal in Folge. Auch der Medaillenspiegel sah am Ende die UDSSR wieder ganz oben, diesmal vor der DDR. Österreich konnte nur zwei Goldene erringen. Mit Klammers Gold in der Abfahrt war dies allerdings nur Nebensache. Der Patscherkofel und Österreichs Franzi sind seither untrennbar miteinander verbunden. Und auch wenn die Innsbrucker nicht ganz so sportlich sind, wie sie gerne wären, den Titel der Olympiastadt kann nach zwei Ausgaben plus einer Universiade und den Youth Olympic Games niemand wegdiskutieren.
Auch für die un-sportliche Infrastruktur ließ sich die Stadt, unterstützt von Bundesmitteln, bei beiden Spielen nicht lumpen. Nach dem raschen Wiederaufbau der Stadt nach dem Krieg kam es im Vorfeld zu einer Modernisierung der Stadt. Die erste olympische Edition Innsbrucks fiel in die Zeit des Wirtschaftswunders. 1963 wurde die Olympiabrücke, die den Westen der Stadt mit den Wettkampfstätten verband, gebaut. Bis dahin ging der Ost-West Verkehr Innsbrucks kompliziert durch die Innenstadt. Die einzelnen Straßen zwischen der Amraser-See-Straße im Osten und der Bachlechnerstraße im Westen, aus denen die Hauptverkehrsader Südring heute besteht, wurden erst in der Folge ausgebaut und waren bis dahin ruhige Teile der Vorstadt. Wiesen und Felder prägten die Szenerie. Der Vergleich von Luftaufnahmen von 1960 und 2020 ist faszinierend. In Amras standen da, wo sich heute die tägliche Rush Hour abspielt, bis in die 1970er Jahre Bauernhöfe und einzelne Wohnhäuser. In der heutigen Egger-Lienz-Straße beim Westbahnhof verlief das Bahnviadukt der Westbahn. Alte Fotos zeigen die Gleise, daneben Bäume und spielende Kinder. Rund um die heutige Graßmayrkreuzung entstand fast im Vorbeigehen ein neuer Stadtteil. Das Kaufhaus Forum, hier befindet sich heute ein Kino, war eine Sensation und ein Zeichen für die Modernisierung Innsbrucks.
Zwei Mal wurde ein olympisches Dorf aus dem Boden gestanzt und Wohnraum geschaffen, der heute noch in Benutzung ist. Dafür wurde ein Teil des ehemaligen Dorfes Arzl auserkoren, das seit 1940 zu Innsbruck gehörte. Der heutige Stadtteil O-Dorf im Osten der Stadt fungierte während der Spiele als Olympisches Dorf für die Athleten, das durch die Reichenauer Brücke über den Inn mit der Innenstadt und den Wettkampfstätten verbunden wurde. In der kaum besiedelten Arzler Au wurde 1961 mit dem Bau der ersten Wohnblöcke begonnen. Der Arzler Schießstand, den man auf einer Landkarte von 1960 noch sehen kann, wurde eine Talstufe weiter nach oben verlegt. In den 1970er Jahren kamen weitere Blöcke dazu. Heute ist das O-Dorf, trotz der wenig beschaulichen Hochhäuser im Stil der 1960er und 1970er Jahre, dank seiner Lage am Inn, den Grünflächen und der guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr ein lebenswertes Grätzel. Viele weitere Bauten in Innsbruck, die während der Olympiade als Infrastruktur für Presse und Medien genutzt wurden, gehen ebenfalls auf die Olympischen Spiele zurück. Die Pädagogische Akademie PÄDAK in Wilten, die IVB-Halle und das Landessportheim können als olympisches Erbe betrachtet werden. Der wenig prächtige Bau, der das ehemalige Hotel Holiday Inn neben der Triumphpforte beherbergt, das in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl an Betreiberwechseln durchmachte, entstand ebenfalls im Rahmen der olympischen Renaissance. Auch ein Erbe der olympischen Spiele ist etwas, das man heute verzweifelt zu ändern versucht: Das olympiabedingte Wachstum fiel mit den 60er und 70er Jahren in die frühe Blütezeit des Automobils.
Die Olympischen Spiele waren für Innsbruck aber nicht nur ein Startpunkt in die Moderne was Wintersport und Infrastruktur anbelangt. Die Events beschlossen auch gedanklich den Mief der grauen Nachkriegszeit und verbreiteten ein Gefühl des Aufbruchs aus dem Status des Provinznestes. Man war vielleicht nicht mehr Residenzstadt wie zu Zeiten Maximilians, zumindest aber wieder auf der internationalen Landkarte vertreten. Kaiser Franz sei Dank!