Zug der Mittelgebirgsbahn entgleist
Folge eines Bubenstreichs. Niemand verletzt
Erschienen: Innsbrucker Nachrichten / 24. Juli 1939
Über diesen Text...
Viel Glück hatten die Passagiere der Straßenbahnlinie 6 im Sommer 1939 bei der Heimfahrt von Innsbruck. Die heutige Straßenbahnlinie 6 war damals als Mittelgebirgsbahn unterwegs und voll besetzt. Mittlerweile ist die Waldbahn nur noch touristische Attraktion.
Der Artikel
Ein aus einem Triebwagen und vier Anhangern bestebender Zug der Innsbrucker Mittelgebirgsbahn, der den Berg-Isel-Bahnhof gestern um 15.15 Uhr verlassen hatte, entgleiste in der Kurve unterbalb der Haltestelle Tantegert. Der Triebwagen und zwei Anhanger sprangen aus den Gleisen. Der Zug prallte gegen einen Mast der elektrischen Oberleitung, der niedergerissen wurde. Glücklicherweise kam bei dem Unfall keiner der Jnsassen des vollbesetzten Zuges ernstlich zu Schaden. Hingegen ist der Materialschaden ziemlich bedeutend, da auch die elektrische Oberleitung zerstört und die Wagen stark beschädigt wurden. Der Zugsverkehr auf der Mittelgebirgsbahn wurde unterbrochen. Mit der Wiederaufnahme ist bereits im Laufe des heutigen Tages zu rechnen. Die Lokalbahn setzte gestern mehrere Omnibusse ein, die die Personenbeförderung nach Jgls übernahmen. Wie einwandfrei feststeht, wurde der Unfall durch Steine verursacht, die vermutlich von Buben auf die Gleise gelegt worden waren. Von der Lokalbahndirektion war wegen ähnlicher Vorfiille, die jedoch bisher ohne Unfall abliefen, die Anzeige erstattet worden. Die Folgen, die derartige verantwortungslose Streiche nach sich ziehen können, zeigt der gestrige, noch glimpflich abgelaufene Unfall.