Dom zu St. Jakob Innsbruck

Wo ist das?

Domplatz, Altstadt Innsbruck

 

Wissenswertes

 

Touristen und Innsbrucker genießen gleichermaßen die angenehme Atmosphäre am schönen Domplatz mitten in der Altstadt. Die Barockkirche in der Altstadt ist nicht nur Dom, sondern auch Grabmal von Maximilian III.

Der Dom von St. Jakob ist ein wunderbares Beispiel für die barocke Kirchenbaukunst des 18. Jahrhunderts in Österreich. Das schöne Innere des Doms wird gekrönt vom berühmte Gnadenbild Mariahilf von Lucas Cranach. Das Prunkstück des Innsbrucker Doms kam als Mitbringsel unter dem kunstsinnigen Landesfürsten Leopold V nach Innsbruck. Cranach, ein persönlicher Freund Martin Luthers und kursächsicher Hofmaler, malte um 1540 seine Vorstellung der Heiligen Maria für den sächsischen Hof. Als Leopold, damals noch in seiner Rolle als Passauer Bischof, dort zu Gast war, durfte er sich wie es Sitte war, einen Gegenstand seiner Wahl als Geschenk aussuchen. Während des 30jährigen Krieges (1618 – 1648) beteten die Innsbrucker Bürger zu dem Bild, um um Gnade und Verschonung vor den Kriegsgräueln zu bitten, von denen sie Nachricht aus den umliegenden Regionen erhalten hatten. Die Bitte scheint gewirkt zu haben, Tirol wurde nicht in den Konflikt hineingezogen. Seit 1650 hängt das Bild mit kurzer Unterbrechung am Hochaltar des Innsbrucker Doms. Während des 2. Weltkriegs wurde die Gnadenmutter ins nahe Ötztal gebracht, um es vor den Bombardements in Sicherheit zu bringen. Wer aufmerksam durch die Stadt geht, findet die Maria in vielen Hausfassaden oder Brunnen. Auch außerhalb Innsbrucks ist das Bild in Nord- und Südtirol weit verbreitet.

Beeindruckend sind auch die vielen Glocken des Doms. Die Marienglocke, die in der Traditionsgießerei Grassmayer in Innsbruck gegossen wurde, wiegt über sieben Tonnen. Zu wichtigen Anlässen erklingen die Glocken des Domes unter fachkundiger Ausführung eines eigenen Glockenspielers. Innsbruck ist eine der Stationen des Pilgerwegs St. Jakob, der bis nach Santiago de Compostela führt.

Der Deutsche Orden im Innsbrucker Dom

Ebenfalls sehenswert ist das Grabmal von Maximilian III. von Österreich, auch bekannt als der Deutschmeister. Der knieende Herrscher wird vom Heiligen Georg flankiert. Interessant ist es die Geschichte Maximilians zu kennen, die sehr gut die Verbindung von weltlicher und kirchlicher Macht im Mittelalter und der frühen Neuzeit darstellt. Maximilian war ein Hochmeister des Deutschen Ordens. Er war dadurch nicht nur Erzherzog von Österreich, sondern auch Administrator von Preußen. Auch Erzherzog Eugen, der im Ersten Weltkrieg im Heer der K.u.K Monarchie als oberster Militär Tirols diente und ein Mitglied des Deutschen Ordens war, ist im Dom zu St. Jakob begraben.

Eine kleine Domgeschichte

Als Graf Berchtold V dem Stift Wilten 1180 das Land südlich des Inns abwarb, auf dem Innsbruck entstehen sollte, ist im Tauschvertrag bereits von der Marktkirche die Rede. Von einem Dom kann wohl noch kaum die Rede sein. Mehrmals brannte die Kirche nieder, auch das Erdbeben von 1689 das mehr oder mindert alle Innsbrucker Häuser beschädigte, verschonte den Dom nicht. Im 18. Jahrhundert erhielt die Kirche zu St. Jakob das barocke Aussehen.

1944 wurde die St. Jakobsbirche erneut zerstört. Eine Bombe beschädigte die Kirche schwer. Nach dem Krieg mussten sowohl der Außen- wie auch der Innenbereich aufwändig renoviert werden. 1964 schließlich wurde aus der ehemaligen kleinen Niederlassung des Stifts Wilten der Dom zu Innsbruck. Nach dem Ersten Weltkrieg war es durch die neu gezogene Grenze am Brenner nur noch schwer möglich Nord- und Südtirol gemeinsam über eine Diözese zu verwalten.