Stadtturm & Altes Rathaus
Herzog-Friedrich-Straße 21
Wissenswert
Das rote Gebäude, das den Stadtturm flankiert, ist das Alte Rathaus, lange Zeit Sitz des Stadtrates und des Bürgermeisters. Bis ins 14. Jahrhundert wurden die Agenden der Stadt im Haus des Stadtrichters oder Bürgermeisters abgewickelt. Neben einem Mangel an Transparenz waren das keine optimalen Arbeitsbedingungen, um eine immer größer werdende Kommune mit eigenem Stadtrat zu leiten. Landesfürst Ludwig von Brandenburg erließ eine Sondersteuer, um die Finanzierung eines eigenen Rathauses zu ermöglichen. 1358 konnte der Bau am Oberen Stadtplatz beendet werden. Es war das erste offizielle Rathaus einer Tiroler Stadt. Bürgermeister und Gemein hatten als offizielle Gremien nun auch eine passende Heimstätte. Das bescheidene Gebäude entstand vor der Innsbrucker Blütezeit und sollte nicht bürgerlichen Prunk zeigen, sondern war ein Verwaltungsgebäude. Auch die Marktaufsicht saß im Rathaus. Sie hatte die Aufsicht über die angebotenen Waren und deren Menge und Qualität. Das Brot wurde vom „Brothüter“ in der Brotbank im Rathaus gewogen, um Wucher und Betrug vorzubeugen.
In mehreren Umbauten, Aufstockungen und Sanierungen, das Erdbeben von 1689 verschonte auch das Rathaus nicht, fand das Rathaus zu seiner heutigen Form. Ein Relief an der Fassade erinnert an die Bestätigung des Stadtrechts des Jahres 1239. Die Tafel wurde 1939 zum 700jährigen Jubiläum dieses Ereignisses nach einem Entwurf von Hans Andre angebracht. Trotz der antiklerikalen Haltung der Nationalsozialisten schaffte Andre es, einen Engel als Verkünder des Stadtrechts einfließen zu lassen. Die Trachten der abgebildeten Figuren sind keine Abbildung der tatsächlichen Mode des Innsbrucker Bürgertums des 13. Jahrhunderts, sondern geben Auskunft darüber, was als deutsches Ideal der deutschen Stadt Innsbruck in der Anfangszeit des Nationalsozialismus gesehen wurde.
Das symbolische Zeichen bürgerlichen Stolzes auf das Stadtrecht entstand erst später. Der Stadtturm wurde zwischen 1442 und 1450 während der Regentschaft Friedrichs IV. erbaut. Innsbruck war mittlerweile Residenzstadt. Die reicher werdende Innsbrucker Bürgerschaft und der Landesfürst wollten damit ihr neu gewonnenes Selbstvertrauen demonstrieren. 1560 erhielt der bullige Turm den Abschluss mit dem Zwiebeldach, der sogenannten Augsburger Haube. Diese Form war groß in Mode, war Augsburg als Heimat- und Geschäftsstadt der Kaufmannsfamilie Jakob Fuggers eine der wichtigsten Städte Europas dieser Zeit. Unterhalb der Haube tummeln sich kunstfertige Wasserspeier aus Kupfer in Delphinform.
Der Stadtturm war aber nicht nur Ausdruck Innsbrucker Eitelkeiten. Im ersten Stock war ein Gefängnis. Von der Plattform oben musste der Turmwächter nach Gefahren Ausschau halten, die Stadt überwachen und vor allem im Brandfall Alarm schlagen. Eine weitere Aufgabe des Turmwächters war die Durchsage der Zeit. Anders als heute hatte nicht jeder Bürger eine Uhr am Handgelenk. Das besondere an der Zeit im Mittelalter war, dass sie in jedem Dorf anders war. Innsbruck hatte eine andere Uhrzeit als Hall oder Schwaz. Erst mit der Industrialisierung und der Eisenbahn wurde das synchronisierte Zeitverständnis wichtig. Dienst- und Fahrpläne machten eine Neuerfindung der Zeit notwendig.
Die Erweiterung des Alten Rathauses innerhalb der Altstadt schlug trotz mehrerer Entwurfsversuche im Laufe der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mangels Platzes fehl. Das Neue Rathaus mit seinen Amtsstuben befindet sich seit 1897 in der Maria-Theresien-Straße, wo sich Stadtverwaltung, Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten in einer überdachten Galerie zu einer Art modernem Bürgerforum verquicken. Der Stadtturm bietet die Möglichkeit, die Altstadt von oben zu betrachten. In 55 m Höhe kann man sich wie ein mittelalterlicher Turmwächter fühlen und die ganze Altstadt überblicken. Besonders der Blick auf Helblinghaus und Goldenes Dachl samt der Nordkette im Hintergrund bildet die Kulisse für das ganz besondere Foto.
Big City Life im frühen Innsbruck
Innsbruck hatte sich von einem römischen Castell während des Mittelalters zu einer Stadt entwickelt. Diese formale Anerkennung Innsbrucks als Stadt durch den Landesfürsten brachte ein gänzlich neues System für die Bürger mit sich. Marktrecht, Baurecht, Zollrecht und eine eigene Gerichtsbarkeit gingen nach und nach auf die Stadt über. Besonders das Zollrecht war ein Steuerungswerkzeug der Landesfürsten. Während Zentralbanken Leitzinsen verändern, hatten Regenten nach Naturkatastrophen, Seuchen, Bränden oder Kriegen Zölle und Abgaben zur Verfügung, um Handel, Konsum und Wirtschaft anzukurbeln.
Stadtbürger unterlagen nicht mehr ihrem Grundherrn, sondern der städtischen Gerichtsbarkeit, zumindest innerhalb der Stadtmauern. Das geflügelte Wort "Stadtluft macht frei" rührt daher, dass man nach einem Jahr in der Stadt von allen Verbindlichkeiten seines ehemaligen Grundherrn frei war. Bürger konnten anders als unfreie Bauern und Dienstleute frei über ihren Besitz und ihre Lebensführung verfügen. Bürger lieferten keinen Zehent ab, sondern bezahlten Steuern an die Stadt. Welche Gruppe innerhalb der Stadt welche Steuer zu bezahlen hatte, konnte die Stadtregierung selbst festlegen. Die Stadt wiederum musste diese Steuern nicht direkt abliefern, sondern konnte nach Abzug einer fixen Abgabe an den Landesfürsten frei über ihr Budget verfügen. Zu den Ausgaben neben der Verteidigung gehörte die Kranken- und Armenfürsorge. Notleidende Bürger konnten in der „Siedeküche“ Speisen beziehen, so sie das Bürgerrecht hatten. Besondere Beachtung schenkte die Stadtregierung ansteckenden Krankheiten wie der Pest.
Neben den Steuern war der Zoll eine wichtige Einnahmequelle Innsbrucks. Der Zoll wurde am Stadttor an der Innbrücke erhoben. Es gab zwei Arten von Zöllen. Der kleine Zoll richtete sich nach den Zugtieren des Wagens, der große nach Art und Menge der Waren. Die Zolleinnahmen wurden zwischen Innsbruck und Hall geteilt. Hall hatte dafür die Aufgabe, die Innbrücke in Stand zu halten.
Jeder Bürger musste im Gegenzug für seine Rechte den Bürgereid leisten. Dieser Bürgereid beinhaltete die Verpflichtung zur Abgabe von Steuern und Militärdienst. Neben der Stadtverteidigung wurden die Bürger auch außerhalb eingesetzt. 1406 stellte sich eine Abordnung gemeinsam mit Söldnern einem Appenzeller Heer entgegen, um das Oberinntal zu verteidigen. Ab 1511 war der Stadtrat laut dem Landlibell Kaiser Maximilians auch verpflichtet ein Kontingent an Wehrpflichtigen für die Landesverteidigung zu stellen. Darüber hinaus gab es Freiwillige, die sich im Freifähnlein der Stadt zum Kriegsdienst melden konnten, so waren zum Beispiel bei der Türkenbelagerung Wiens 1529 auch Innsbrucker unter den Stadtverteidigern.
Im 15. Jahrhundert wurde der Platz eng im rasch wachsenden Innsbruck. Das Bürgerrecht wurde zu einem exklusiven Gut. Nur nur noch freien Untertanen aus ehelicher Geburt war es möglich, das Stadtrecht zu erlangen. Um Bürger zu werden, mussten entweder Hausbesitz oder Fähigkeiten in einem Handwerk nachgewiesen werden, an der die Zünfte der Stadt interessiert waren. Der Streit darum, wer ein „echter“ Innsbrucker ist, und wer nicht, hält sich bis heute. Dass Migration und Austausch mit anderen immer schon die Garantie für Wohlstand waren und Innsbruck zu der lebenswerten Stadt gemacht haben, die sie heute ist, wird dabei oft vergessen.
Innsbruck hatte wegen dieser Beschränkungen eine gänzlich andere soziale Zusammensetzung als die umliegenden Dörfer. Handwerker, Händler, Beamte und Dienstboten des Hofstaats bestimmten das Stadtbild. Händler waren oft fahrendes Volk, Beamte und Hofstaat kamen ebenfalls im Gefolge eines Fürsten für kurze Zeit nach Innsbruck und besaßen kein Bürgerrecht. Es waren die Handwerker, die einen großen Teil der politischen Macht innerhalb der Bürgerschaft ausübten. Sie zählten, anders als Bauern, zu den mobilen Schichten im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Sie gingen nach der Lehrzeit auf die Walz, bevor sie sich der Meisterprüfung unterzogen und entweder nach Hause zurückkehrten oder sich in einer anderen Stadt niederließen. Über Handwerker erfolgte nicht nur Wissenstransfer, auch kulturelle, soziale und politische Ideen verbreiteten sich durch sie. Die Handwerkszünfte übten teilweise eine eigene Gerichtsbarkeit neben der städtischen Gerichtsbarkeit unter ihren Mitgliedern aus. Es waren soziale Strukturen innerhalb der Stadtstruktur, die großen Einfluss auf die Politik hatten. Löhne, Preise und das soziale Leben wurden von den Zünften unter Aufsicht des Landesfürsten geregelt. Man könnte von einer frühen Sozialpartnerschaft sprechen, sorgten die Zünfte doch auch für die soziale Sicherheit ihrer Mitglieder bei Krankheit oder Berufsunfähigkeit. Die einzelnen Gewerbe wie Schlosser, Gerber, Plattner, Tischler, Bäcker, Metzger oder Schmiede hatten jeweils ihre Zunft, der ein Meister vorstand.
Ab dem 14. Jahrhundert besaß Innsbruck nachweisbar einen Stadtrat, den sogenannten Gemain, und einen Bürgermeister, der von der Bürgerschaft jährlich gewählt wurde. Es waren keine geheimen, sondern öffentliche Wahlen, die alljährlich rund um die Weihnachtszeit abgehalten wurden. Im Innsbrucker Geschichtsalmanach von 1948 findet man Aufzeichnungen über die Wahl des Jahres 1598.
Der Erhardstag, d.i. der 8. Jänner, spielte alljährlich im Leben der Innsbrucker Bürger eine große Rolle. An diesem Tage versammelten sie sich zur Wahl der Stadtobrigkeit, nämlich des Bürgermeisters, Stadtrichters, Gemeinredners und des zwölfgliedrigen Rates…. Ein genaues Bild über den Ablauf dieser Wahlen in den Jahren 1598 bis 1607 vermittelt ein im Stadtarchiv verwahrtes Protocoll: „… Das Läuten der großen Glocke rief Rat und Bürgerschaft auf das Rathaus und dann als ein ehrsamer Rat und ganze Gmein aufm Rathaus versammelt gwest, ist anfangs ein ehrsamer Rat in der Ratstuben zusammen gesessen und des nächsten Jahr her gwesten Bürgermeisters, Augustin Tauschers, Urlaub angehört.“
Der Bürgermeister vertrat die Stadt gegenüber den anderen Ständen und dem Landesfürsten, der die Oberherrschaft über die Stadt je nach Epoche mal mehr, mal weniger intensiv ausübte. Jeder Stadtrat hatte eigene, klar zugeteilte Aufgaben zu erfüllen wie die Überwachung des Marktrechts, die Betreuung des Spitals und der Armenfürsorge oder die für Innsbruck besonders wichtige Zollordnung. Bei all diesen politischen Vorgängen sollte man sich stets in Erinnerung rufen, dass Innsbruck im 16. Jahrhundert etwa 5000 Einwohner hatte, von denen nur ein kleiner Teil das Bürgerrecht besaß. Besitzlose, fahrendes Volk, Erwerbslose, Dienstboten, Diplomaten, Angestellte, Frauen und Studenten waren keine wahlberechtigten Bürger. Zu wählen war ein Privileg der männlichen Oberschicht.
Entgegen landläufiger Meinung war das Mittelalter keine rechtfreie Zeit der Willkür. Auf kommunaler wie auch auf Landesebene, gab es Codices, die sehr genau regelten was erlaubt und was verboten war. Je nach Herrscher und gerade gängigen Moral- und Sittenvorstellungen konnte sich das sehr unterscheiden. Waffentragen, Fluchen, Prostitution, Lärmen, Musizieren, Gotteslästerung, spielende Kinder – alles und jeder konnte dabei ins Visier der Ordnungshüter kommen. Bezieht man die Regeln für Handel, Zölle, Ausübung des Berufes durch Gilden und Preisfestsetzungen für allerlei Waren durch den Magistrat mit ein, war das vor- und frühmoderne Zusammenleben nicht weniger reguliert als heute. Der Unterschied waren Kontrolle und Durchsetzungskraft, die der Obrigkeit häufig nicht gegeben war.
Wurde jemand bei unrechter oder unsittlicher Tat erwischt, gab es Gerichtsinstanzen, die Urteile fällten. Die mittelalterlichen Gerichtstage wurden an der „Dingstätte“ im Freien abgehalten. Die Tradition des Ding geht zurück auf den altgermanischen Thing, bei dem sich alle freien Männer versammelten, um Recht zu sprechen. Der Stadtrat bestellte einen Richter, der für alle Vergehen zuständig war, die nicht dem Blutgericht unterlagen. Ihm zur Seite stand ein Kollegium aus mehreren Geschworenen. Strafen reichten von Geldbußen über Pranger und Kerker. Auch die Einhaltung der religiösen Ordnung wurde von der Stadt überwacht. „Ketzer“ und Querdenker wurden nicht von der Kirche, sondern der Stadtregierung gemaßregelt.
Der Strafvollzug beinhaltete auch weniger humane Methoden als heutzutage üblich, es wurde aber nicht wahllos und willkürlich gefoltert. Folter als Teil des Verfahrens in besonders schweren Fällen war aber ebenfalls geregelt. Verdächtige und Verbrecher wurden im Innsbruck bis zum 17. Jahrhundert im Kräuterturm an der südöstlichen Ecke der Stadtmauer, am heutigen Herzog-Otto-Ufer, festgehalten und traktiert. Sowohl Verhandlung wie auch Strafverbüßung waren öffentliche Prozesse. Dem Stadtturm stand das Narrenhäusel, ein Käfig, in den Menschen eingesperrt und zur Schau gestellt wurden. Auf dem hölzernen Schandesel wurde man bei kleineren Vergehen durch die Stadt gezogen. Der Pranger stand in der Vorstadt, der heutigen Maria-Theresien-Straße. Eine Polizei gab es nicht, der Stadtrichter beschäftigte aber Knechte und an den Stadttoren waren Stadtwächter aufgestellt, um für Ruhe zu sorgen. Es war Bürgerpflicht, bei der Erfassung von Verbrechern mitzuhelfen. Selbstjustiz war verboten.
Die Zuständigkeiten zwischen städtischer und landherrschaftlicher Justiz war seit 1288 im Urbarbuch geregelt. Über schwere Vergehen hatte weiterhin das Landesgericht zu bestimmen. Diesem Blutrecht unterlagen Verbrechen wie Diebstahl, Mord oder Brandstiftung. Das Landesgericht für alle Gemeinden südlich des Inns zwischen Ampass und Götzens war auf der Sonnenburg, die sich südlich oberhalb Innsbrucks befand. Im 14. Jahrhundert siedelte das Landgericht Sonnenburg an den Oberen Stadtplatz vor dem Innsbrucker Stadtturm, später ins Rathaus und in der frühen Neuzeit nach Götzens. Mit der Zentralisierung des Rechtes im 18. Jahrhundert kam das Gericht Sonnenburg zurück nach Innsbruck und fand unter wechselnden Bezeichnungen sowie in wechselnden Gebäuden wie dem Leuthaus in Wilten, am Innrain oder am Ansitz Ettnau, bekannt als Malfatti-Schlössl, in der Höttinger Gasse Unterschlupf.
Der Scharfrichter Innsbrucks war ab dem späten 15. Jahrhundert zentralisiert für mehrere Gerichte zuständig und in Hall ansässig. Die Richtstätten befanden sich durch die Jahre an mehreren Orten. Auf einem Hügel im heutigen Stadtteil Dreiheiligen befand sich lange direkt an der Landesstraße ein Galgen. Der Köpflplatz befand sich bis 1731 der heutigen Ecke Fallbachgasse / Weiherburggasse in Anpruggen. Es war nicht unüblich, dass der Verurteilte seinem Henker eine Art Trinkgeld zusteckte, damit sich dieser bemühte, möglichst genau zu zielen, um so die Hinrichtung so schmerzlos wie möglich zu gestalten. Für die Obrigkeit und öffentliche Ordnung besonders schädliche Delinquenten wie der „Ketzer“ Jakob Hutter oder die gefassten Anführer der Bauernaufstände von 1525 und 1526 wurden vor dem Goldenen Dachl publikumstauglich hingerichtet. „Peinliche“ Strafen wie Vierteilen oder Rädern, vom lateinischen Wort poena abgeleitet, waren nicht an der Tagesordnung, konnten in speziellen Fällen aber angeordnet werden. Hinrichtungen waren eine Machtdemonstration der Obrigkeit und öffentlich. Sie galt als eine Art der Reinigung der Gesellschaft von Verbrechern. Die Leichen der Hingerichteten wurden oft zur Abschreckung hängengelassen und außerhalb des geweihten Bereichs der Friedhöfe begraben.
Mit der Zentralisierung des Rechts unter Maria Theresia und Josef II im 18. und dem Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch im 19. Jahrhundert unter Franz I. ging das Recht von Städten und Landesfürsten an den Monarchen und deren Verwaltungsorgane auf verschiedenen Ebenen über. Die Folter wurde abgeschafft. Die Aufklärung hatte die Vorstellung von Recht, Strafe und Resozialisierung grundlegend verändert. Auch die Einhebung von Steuern wurde zentralisiert, was einen großen Bedeutungsverlust des lokalen Adels und eine Aufwertung der Beamtenschaft zur Folge hatte. Mit der zunehmenden Zentralisierung unter Maria Theresia und Josef II. wurden auch Steuern und Zölle nach und nach zentralisiert und von der Reichshofkammer eingehoben. Innsbruck verlor dadurch, wie viele Kommunen in dieser Zeit, Einnahmen in großer Höhe, die nur bedingt über Ausgleiche aufgefangen wurden.
Innsbruck - Stadt der Bürokraten und Beamten
Innsbruck brüstet sich voll Stolz seiner vielen Titulierungen. Universitätsstadt, Österreichs Hauptstadt des Sportes oder Heimat des weltbesten Krankenhauses. Wirft man einen Blick auf die Liste der größten Arbeitgeber der Region oder in die Geschichte, ist Innsbruck vor allem eins: Beamtenstadt. Universität und Landeskrankenhaus sind die größten singulären Arbeitgeber. Rechnet man aber die öffentlichen Bediensteten aller Ebenen, Stadt, Land und Bund zusammen und nimmt die ausgelagerten Unternehmen im Besitz der öffentlichen Hand wie die ÖBB, TIWAG oder die Innsbrucker Kommunalbetriebe hinzu sowie Lehrer und Polizei, sind die Beamten klar in der Überzahl. Spätestens seit der Übersiedlung der landesfürstlichen Residenz unter Friedrich IV. machte die Beamtenschaft nicht nur einen beträchtlichen quantitativen Teil der Bürgerschaft aus, sie bestimmt die Geschicke der Stadt in einflussreicher, wenn auch unauffälliger Manier. Bis heute sind es Beamten, die den Laden am Laufen halten. Sie setzen Gesetze durch, kümmern sich um die Planung und Instandhaltung von Infrastruktur, machen eifrig Aufzeichnungen über die Bevölkerung, um Steuern ein- und Soldaten auszuheben.
Die erste nennenswerte Bürokratie kam wohl mit dem Imperium Romanum. Den Römern folgten die Brüder des Stiftes Wilten im Mittelalter. Die schreibkundigen Männer verwalteten nicht nur die herzoglichen und eigenen Besitztümer durch ihre Urbare und hoben die Abgaben bei den bäuerlichen Untertanen ein, sondern legten Taufmatrikel, Heiratsverzeichnisse und Sterbebücher an. Die Feudalherrschaft erforderte zwar einen Panoramablick über das, was sich innerhalb ihres Herrschaftsbereichs abspielte, vor allem in der Stadt war das Leben aber eher von den Beschränkungen der Zünfte als von denen der Obrigkeit bestimmt. Es gab Gesetze, aber keine Polizei, Steuern aber kein Finanzamt. Städtische Infrastruktur war praktisch nicht vorhanden, schließlich gab es weder fließend Wasser, elektrischen Strom, Kanalisation, städtische Kindergarten, ein Arbeitsamt oder eine Krankenkasse. Die zur Stadt erhobene Gemeinde Innsbruck wurde lange von einem Stadtrichter, ab dem 14. Jahrhundert von einem Bürgermeister mit Gemeinderat regiert. Es handelte sich dabei nicht um hauptberufliche Beamte, sondern Mitglieder der städtischen Elite.
Im 15. Jahrhundert wurden Berufswelt und Gesellschaft differenzierter, die Heere größer und die Steuerbelastungen höher. Das traditionelle Gewohnheitsrecht wurde vom modernen, für Unkundige schwerer durchschaubaren Römischen Recht abgelöst. Mit der Stadt wuchs auch der Beamtenapparat. Hofstaat, Verwaltung, Zoll, Steuern, Fernhandel und Finanzwirtschaft benötigten schreibkundiges Personal. Wenn überhaupt kamen die Bürger mit diesen fremden Beamten nur in unangenehmen Situationen in Berührung. Besonders straff wurden die Zügel von Maximilian I. angezogen. Seine zentral beschlossenen Gesetze wurden von den Reichskreisen lokal umgesetzt. Die besoldeten Beamten durchdrangen das Leben des Einzelnen in einer Art und Weise, die es im Mittelalter so nicht gab.
Zu allem Übel kamen die Beamten oft aus dem Ausland. Besonders Italiener und Burgunder waren gefragte Schlüsselarbeitskräfte, die aber mit der einheimischen Bevölkerung fremdelten. Nicht nur sprachen sie oft kein Deutsch, sie konnten lesen und schreiben, waren Angestellte und keine untertänigen Landwirten und hatten mehr Geld zur Verfügung. Sie kleideten sich anders, hatten andere Sitten und aßen andere Speisen. Anders als der Landesfürst beriefen sie sich nicht auf Gott, sondern auf von Menschen geschriebene, von der Antike und der Vernunft inspirierte Regelwerke. Je nach Mode, Sitte und Moralvorstellung der Zeit, änderten sich die Gesetze. So wie Naturschutz oder Tempolimits auf Autobahnen heute immer wieder zur Diskussion gestellt werden obwohl sie Sinn machen, wurden damals Verbote von Ausspucken, Entsorgung des Nachttopfes, Holzbauten und Viehhaltung innerhalb der Stadtmauern kritisch gesehen, obwohl sie Hygiene und Sicherheit drastisch erhöhten.
War es lange Sitte gewesen, dass Bürger sich in Abwesenheit des Regenten gewisse Freiheiten bei der Holzschlägerung, dem Bauwesen, der Jagd und der Fischerei herausnahmen, war die Bürokratie immer anwesend. Während der Landesfürst als guter Vater seiner Untertanen gesehen wurde und Bischöfe und Äbte zwar strenge Grundherren waren, aber als Gegenleistung zumindest Seelenheil anbieten konnten, erschienen die neue Amtsgewalt anonym, abgehoben, gesichtslos, fremd und distanziert. Die Verhandlungsbasis, die man im direkten Kontakt als Untertan mit seinem Grundherrn hatte, wurde vom gnadenlosen Gesetz beerdigt, zumindest wenn man keine Bestechungsgelder bezahlen konnte oder niemand in höherer Position kannte. Als der unbedingte Glaube an den immer korrupter werdenden Klerus zu bröckeln begann und Ferdinand I. den Spanier Salamanca als obersten Finanzverwalter des Landes einsetzte, verwandelte sich das unterschwellige unzufriedene Brodeln 1525 in eine offene Rebellion. Die Untertanen forderten nicht die Absetzung des Fürsten, sondern eine Veränderung der Herrschaft des Klerus und der fremdländischen Beamtenschaft. Auch im 17. Jahrhundert war es mit Wilhelm Biener der oberste Beamte des Landes, dessen Kopf rollte und nicht der des Landesherrn.
Dabei barg die Bürokratie, die Herrschaft der Verwaltung, durchaus auch Vorteile für die Untertanen. Sie setzte fixe Regeln dort ein, wo oft Willkür herrschte. Das über unterschiedliche Territorien harmonisierte Gesetz war berechenbarer. Und man konnte mit etwas Glück und Talent auch ohne dem Adel anzugehören sozial durch den Dienst für die öffentliche Hand sozial aufsteigen. Michael Gaismair, einer der Anführer der Rebellion von 1525, war als Sohn eines Bergwerksunternehmers vor seiner Karriere als Revolutionär in Diensten des Landeshauptmanns gestanden.
Die nächste Modernisierung der Verwaltung erfolgte im 18. Jahrhundert. Unter den aufgeklärten, absolutistischen Monarchen Maria Theresia und Josef II. wehte ein neuer Wind bis hin zur Kommunalebene. Innsbruck erhielt erstmals eine Polizei. Die Stadtverwaltung wurde 1784 modernisiert. Anstelle des alten Stadtrats mit Gemein regierte nun ein von einem Rat, vor allem aber von Beamten unterstützter Bürgermeister. Dieser Magistrat bestand aus besoldeten Experten, die zwar immer noch vorwiegend aus Mitgliedern des Kleinadels bestanden, sich nun aber durch Prüfungen für die Ausübung ihres Amtes qualifizieren mussten. Die Bürokratie erhielt auf operativer politischer Ebene mehr Macht. Während der Bürgermeisterposten zeitlich begrenzt war, kamen Beamte in den Genuss einer lebenslangen, unkündbaren Stellung. Diese Pragmatisierung und ein neuerlicher Schwall an neuen, oftmals den Traditionen widersprechenden Gesetzen, verstärkten den Ruf der Beamten, abgehoben und bürgerfern zu sein. Als mit der bayerischen Besetzung Tirols das Element des ausländischen, noch dazu nach französischem Vorbild, dazukam, brach 1809 erneut ein Aufstand aus. Die Massenaushebung junger Männer für den Militärdienst, eine Reglementierung des religiösen Lebens und eine Impfpflicht, durchgesetzt von bayerischen Beamten, war zu viel für die Tiroler Seelenlandschaft.
Nach 1809 hielt die Bürokratie im Rahmen der Industrialisierung und neuen Technologien in immer mehr Lebensbereichen Einzug. Nicht nur das Staatswesen über Steuern und Militär, auch Universität, Schulen, Bauwesen, Eisenbahn, Post und Institutionen wie die Kammer für Handel und Gewerbe bedurften Verwaltungsmitarbeitern. Die Stadt wuchs was Einwohner und Unternehmen anbelangte. Neue Infrastruktur wie Gas, Kanalisation und Elektrizität und neue Vorstellungen was Hygiene, Lebensmittelkontrolle, Gesundheit und Bildung anbelangte, verlangten nach neuen Mitarbeitern im Stadtmagistrat. Das alte Rathaus in der Altstadt wurde zu klein. Eine angedachte Erweiterung erwies sich als unmöglich. 1897 übersiedelten die Beamten in das Neue Rathaus in der Maria-Theresien-Straße. Die Tiroler Landesregierung mit den diversen Ämtern fand 1905 im Palais Fugger-Taxis für kurze Zeit eine neue Heimstätte, bevor sie ins Gauhaus am Landhausplatz zog.
Als 1918 die Monarchie zusammenbrach, war der Übergang nicht nahtlos, dank der Strukturen verlief er aber unvorstellbar glatt. Es war aber nicht mehr der Kaiser, der die Last des Staates trug, sondern eine Heerschar an Staatsbediensteten und Hütern der Ordnung, die für Wasser, Strom und ein funktionierendes Eisenbahnnetz sorgten. Mit Eduard Klingler und Theodor Prachensky hinterließen zwei Bauamtsleiter in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihre bis heute gut sichtbaren Spuren im Innsbrucker Stadtbild. Die Republik übernahm mit Agenden wie dem öffentlichen Wohnbau, dem Arbeitsamt, dem Bildungswesen, der städtischen Infrastruktur, Straßenbau, öffentlichem Verkehr bis hin zu Meldewesen und Hochzeit mehr oder minder alle Aufgaben des täglichen Lebens von Monarchie und Kirche. Wer sich also beim nächsten Besuch im Neuen Rathaus über überbordendes Beamtentum und quälend langsame Bürokratie ärgert, dem sei in Erinnerung gerufen, dass der Wohlfahrtsstaat in Person seiner Staatsdiener von der Wiege bis zur Bahre das soziale Auskommen und öffentliche Infrastruktur Tausender Menschen meist unbemerkt managet.
Friedl mit der leeren Taschn
Der Tiroler Landesfürst Friedrich IV. (1382 – 1439) lebte in einer bewegten Zeit der habsburgischen und Innsbrucker Geschichte. Die Habsburger waren zwar seit geraumer Zeit im Hochadel angelangt, konsolidiert hatte man die Macht allerdings noch nicht. Ein langer Rauschebart umhüllte Friedrichs Gesicht. In vielen Chroniken und Berichten wurde er als willkürlich, machtgierig, hinterlistig und verschlagen beschrieben. Zeitgenossen galt er als Sexaholic, der im Zweifelsfall auch nicht vor Gewalt zurückschreckte, um seinen Willen durchzusetzen. Ungewöhnlich war das allerdings nicht, betrachtet man die Biographien anderer Fürsten des ausgehenden Mittelalters. Ob geiziger Sittenstrolch oder geschickter Politiker und Freund des einfachen Mannes - die Eckdaten seines Lebens wären taugliches Material für einen abenteuerlichen Mittelalterfilm.
Friedrich übernahm mit 24 Jahren neben der Regentschaft in Vorderösterreich auch die Grafschaft Tirol. Vorderösterreich? Also Vorarlberg? Nicht ganz. Unter Vorderösterreich verstand sich der Besitz der Habsburger unter anderem in der Schweiz, in Vorarlberg, im Elsass und in Baden-Württemberg. Tirol und Vorderösterreich wurden seit Friedrich gemeinsam verwaltet als Oberösterreich. Damit war er einer der mächtigsten Fürsten des Heiligen Römischen Reiches. Von Anfang seiner Regentschaft an war er in kostspielige Kriege gegen feindlich gesonnene Mächte an den Landesgrenzen sowie Konkurrenz innerhalb des Heiligen Römischen Reiches verwickelt. Im Westen erhoben sich die Appenzeller gegen den Habsburger, im Süden kam es zu einem Aufstand in Trient und Heinrich von Rottenburg zettelte nördlich des Inn eine Fehde an. Dabei handelte es sich um die letzten Konflikte, die in der Manier der reinen Ritterheere geführt wurden.
Wie seine Vorgängerin Margarethe auf dem landesfürstlichen Stuhl kam auch Friedrich in Konflikt mit dem Papst. Zu seiner Zeit gab es neben einem Papst in Rom auch einen Papst im französischen Avignon. Diese Papstfrage sollte auf dem Konzil von Konstanz, dem vielleicht wichtigsten politischen Ereignis des späten europäischen Mittelalters, gelöst werden. Friedrich stellte sich auf die Seite von Johannes XXIII. Der König des Heiligen Römischen Reiches Sigismund aus dem Geschlecht der Luxemburger, der auf den Gegenpapst in Avignon setzte, ließ seinen reichsinternen Konkurrenten Friedrich dafür mit der Acht belegen und einsperren. Das bedeutete nicht nur den Freiheitsentzug und Ausschluss aus der Kirche, sondern auch den Verlust seiner Territorien und seines Besitzes. Seine Gegner verpassten ihm den Spitznamen Friedl mit der leeren Tasche.
Nach abenteuerlicher Flucht aus der Haft wieder in Innsbruck angelangt, musste Friedrich der Bevölkerung, vor allem dem landbesitzenden Kleinadel und den Städten als Anerkennung für ihre Unterstützung in höchster Not Reformen zugestehen. Neben Klerus, Adel und den Städten durften auch die Gerichte, die für die Verwaltung der Landgemeinden zuständig waren, ihre Vertreter in den Landtag entsenden.
Friedrichs Spitzname blieb im Volksmund erhalten, auch wenn er am Ende seiner Regentschaft durch den reichen Bergsegen in Schwaz und Gossensass sowie durch Zölle und Maut auf den Handel zwischen Venedig und Augsburg einer der reichsten Fürsten Europas seiner Zeit war. Die größte Silbermine Europas und die Bergwerkswirtschaft veränderten auch das Sozialgefüge in Innsbruck nachhaltig. Die Macht der Zünfte nahm zu. Zwar war Innsbruck vom Umland abhängig, was die Versorgung mit Lebensmitteln betraf, durch den wachsenden Wohlstand der Stadt war es aber leichter sich durch diese Krisenzeit zu manövrieren als in rein ländlichen Gebieten. Als Friedrich starb, war Tirol dank der Silberfunde in Schwaz zu einem wichtigen Land innerhalb des Habsburgerreiches aufgestiegen.
Auch seine Residenz veränderte sich. Innsbruck war zwar zuvor schon gewachsen, noch immer aber eine kleine Stadt. Friedrich beschloss 1420, die Stadt am Inn zu seiner Residenz zu machen. Meran war der Stammsitz der Grafen von Tirol gewesen und blieb noch bis 1849 die offizielle Tiroler Landeshauptstadt. Tatsächlich hatte spätestens seit Friedrichs Umzug Innsbruck die Nase vorn. Unter seine Regentschaft wurden die Lauben in der Herzog-Friedrich-Straße angelegt und der Stadtturm errichtet. Europaweit war das 15. Jahrhundert wegen des tendenziell schlechteren Klimas als in den Vorperioden eine wirtschaftlich schwierige Zeit, geprägt von Missernten. Durch Handel und den Impuls, den die Übersiedlung des Hofstaats brachte, blühte Innsbruck aber gegen den europaweiten Trend auf. Schwaz, Meran und Innsbruck waren die Zentren Tirols. Schwaz war wie Detroit im 20. Jahrhundert dank der Silberminen eine boomende Arbeiterstadt, das alt-ehrwürdige Meran als Hauptstadt ähnelte Washington und die Residenz- und Handelsstadt Innsbruck wurde zum New York Tirols, dem Zentrum der damaligen Macht.
Mit dem Hofstaat, der um die 400 Personen umfasste, kamen Beamte, Dienstpersonal, Händler, Finanziers und Soldaten, die Geld in die Stadt brachten. Vor allem die Handwerkszünfte sollten zum Wirtschaftsmotor und zur Basis für die spätere frühindustrielle Fertigung werden. Es ist schwer zu sagen, wie sich die Übersiedlung der Residenz konkret auf Innsbrucks Bevölkerungszahl auswirkte. Der Hofstaat Friedrichs brachte mit seiner neuen Art zu wirtschaften aber einen neuen Lifestyle mit sich. Gastwirtschaften eröffneten und baten Abwechslung im Alltag. Fahrende Theater und Schaukünstler kamen in die Stadt. Wie in vielen europäischen Städten im deutschsprachigen Raum schwappte die Urbanisierung aus den italienischen Ländern über und brachte eine Spezialisierung der Berufswelt und noch stärkerer Arbeitsteilung.
Zuzug und die schnelle Veränderung des Sozialgefüges sorgten auch für Probleme. Die Xenophobie der abergläubischen, oft analphabetischen und wenig gebildeten Bevölkerung nahm nicht im gleichen Tempo ab, wie sich die Zustände änderten. Spannungen zwischen Alteingesessenen und neuen Bürgern, Handwerkern, Händlern, Bauern und Mitgliedern des Hofstaates waren Alltag im Innsbruck Friedrichs.
Ob seiner vielen Auseinandersetzungen mit anderen Fürsten und dem Papst, seines Reichtums durch Zölle und die Schwazer Minen und seines wohl exzentrischen Charakters galt Friedrich IV. seinen Zeitgenossen als eine Art Raubritter. Erst später erfuhr er durch die vielen Legenden, die sich seither um seine Person ranken, eine wohlwollendere Presse. So soll er als Bettler verkleidet durchs Land gezogen sein, um die wahre Meinung, die das Volk von ihm hatte, zu erfahren. Ab den von den Habsburgern seit dem 16. Jahrhundert in Auftrag gegebenen Berichten schneidet er wesentlich besser ab. Sein liebevoller Spitzname Friedl mit der leeren Tasche trägt dieses Image des gutmütigen, unbeholfenen Landesfürsten Tirols bis ins Heute herüber.